Zensur und kulturelle Sensibilität: Die Regulierung der Sprache im England der Tudor- und Stuartzeit

Zensur und kulturelle Sensibilität: Die Regulierung der Sprache im England der Tudor- und Stuartzeit (Debora Shuger)

Originaltitel:

Censorship and Cultural Sensibility: The Regulation of Language in Tudor-Stuart England

Inhalt des Buches:

In dieser Studie über die Wechselwirkungen zwischen Religion, Politik, Recht und Literatur bietet Debora Shuger eine grundlegend neue Geschichte der englischen Zensur in der frühen Neuzeit, die sich mit aktuellen Themen befasst: der Rhetorik des ideologischen Extremismus, dem Einsatz von Verleumdungen, um politische Gegner zu ruinieren, der Verankerung des Rechts in der theologischen Ethik und der schrecklichen Zerbrechlichkeit der öffentlichen Sphären. Ausgehend von der Frage, warum vor Mitte der 1640er Jahre niemand für die Rede- oder Pressefreiheit an sich eintrat, untersucht Censorship and Cultural Sensibility die Texte, gegen die die Tudor-Stuart-Zensur ihre stärksten Waffen richtete, die sich nicht als prinzipieller Dissens, sondern als Verleumdungen, Verschwörungsphantasien und Hassreden herausstellten.

Das Buch untersucht die Gesetze, mit denen versucht wurde, solches Material zu unterdrücken, die kulturellen Werte, die dieser Regulierung zugrunde lagen, und schließlich den ganz anderen Rahmen von Annahmen, deren allmähliche Übernahme die Zensur illegitim machte. Praktisch das gesamte materielle Sprachrecht bezog sich auf Verleumdung und regelte, was man über andere Menschen sagen durfte. Die Tudor-Stuart-Gesetze gewährten daher nur der Person Schutz, die durch die Worte eines anderen verletzt wurde, nicht aber dem Sprecher selbst.

Indem das englische Recht verletzende Sprache mit Körperverletzung gleichsetzte, unterschied es sich grundlegend von der päpstlichen Zensur, die ihr Ziel als Ketzerei verstand. In der frühen Neuzeit gab es also zwei Zensurmodelle, die beide auf religiösen Normen beruhten, wobei sich das eine in erster Linie mit falschen Anschuldigungen und Verleumdungen befasste, das andere mit falschem Glauben und Unmoral.

Shuger untersucht das erste dieser Modelle - das vorherrschende englische - und verfolgt seine komplexen Ursprünge im römischen Recht der iniuria über die mittelalterliche theologische Ethik und die kontinentale Rechtsprechung bis hin zu seinen Kontinuitäten und Diskontinuitäten mit dem heutigen US-amerikanischen Recht. Auf diese Weise ermöglicht sie dem Leser zu verstehen, wie Zensur in bestimmten Kontexten als Schutz sowohl der gemeinnützigen Gemeinschaft als auch der persönlichen Würde verstanden werden kann.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9780812239171
Autor:
Verlag:
Sprache:Englisch
Einband:Hardcover
Erscheinungsjahr:2006
Seitenzahl:360

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