Bewertung:

Das Buch von George McKay bietet eine detaillierte und gut lesbare Untersuchung der politischen Geschichte des Jazz in Großbritannien, in der seine kulturellen Auswirkungen und die Beiträge verschiedener Musiker hervorgehoben werden. Die Studie setzt vor allem in der Nachkriegszeit an und behandelt verschiedene politische Fragen im Zusammenhang mit der Musik, was sie zu einem wichtigen Beitrag zur Literatur zu diesem Thema macht.
Vorteile:⬤ Fesselnd und gut lesbar
⬤ deckt ein breites Spektrum politischer und kultureller Themen ab
⬤ gründliche Analyse des Einflusses des Jazz in Großbritannien
⬤ detaillierte Untersuchung der Bewegung der freien Improvisation
⬤ empfohlen für ernsthafte Musikliebhaber.
Die Sprache kann formal sein, und es gibt viele referenzierte Fußnoten, die für manche Leser abschreckend wirken könnten.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Circular Breathing: The Cultural Politics of Jazz in Britain
In Circular Breathing deckt George McKay, einer der führenden Chronisten britischer Gegenkulturen, die oft überraschende Art und Weise auf, wie der Jazz den sozialen Wandel in einer Zeit des raschen Wandels in Großbritannien begleitet hat.
McKay untersucht den Jazz von der Gründung der Dixielanders von George Webb im Jahr 1943 über die aufkeimende britische Bebop-Szene der frühen 1950er Jahre, die Beaulieu Jazz Festivals von 1956-61 und das improvisierte Musizieren der 1960er und 1970er Jahre und deckt die Verbindungen der Musik, ihrer Spieler und ihrer Subkulturen zum schwarzen und antirassistischen Aktivismus, zur Kampagne für atomare Abrüstung, zum Feminismus und zur Neuen Linken auf. Dabei liefert er die erste detaillierte Kulturgeschichte des Jazz in Großbritannien.
McKay untersucht die Musik in Bezug auf Fragen des Weißseins, des Schwarzseins und der Männlichkeit - alles vor dem Hintergrund sich verändernder imperialer Identitäten, des Postkolonialismus und des Kalten Krieges. Er betrachtet die Einwände der „Anti-Jazzer“ gegen die Verbreitung der Musik ebenso wie die Ambivalenz vieler linker Musiker, eine „rein amerikanische“ Musikform zu spielen. Gleichzeitig hebt McKay die außergewöhnliche kulturelle Durchmischung hervor, die den britischen Jazz seit den 1950er Jahren geprägt hat, als Musiker aus Großbritanniens ehemaligen Kolonien - vor allem aus der Karibik und Südafrika - das Genre veränderten.
Circular Breathing wird bereichert durch McKays Originalinterviews mit Aktivisten, Musikern und Fans sowie durch faszinierende Bilder, darunter Arbeiten des renommierten englischen Jazzfotografen Val Wilmer. Es ist ein unschätzbarer Blick nicht nur auf die Geschichte des Jazz, sondern auch auf die Linke und die Beziehungen zwischen den Ethnien in Großbritannien.