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Coercive Distribution
Die kanonischen Theorien der politischen Ökonomie haben Schwierigkeiten, Verteilungsmuster in autoritären Regimen zu erklären. In diesem Element stellen Albertus, Fenner und Slater bestehende Modelle in Frage und führen eine alternative, angebotsorientierte und staatszentrierte Theorie der "Zwangsverteilung" ein.
Autoritäre Regime setzen Verteilungspolitiken proaktiv als vorteilhafte Strategien zur Konsolidierung ihres Machtmonopols ein. Diese Politik trägt zur Dauerhaftigkeit des autoritären Regimes bei, indem sie rivalisierende Eliten untergräbt und die Massen in dauerhafte Beziehungen der Zwangsabhängigkeit verstrickt. Die Autoren veranschaulichen die Muster, den Zeitpunkt und das Ausmaß der Zwangsverteilung anhand globaler und lateinamerikanischer quantitativer Daten sowie einer Reihe historischer Fallstudien von Regimen in Lateinamerika, Asien und dem Nahen Osten.
Indem sie die Zwangsdimensionen der Verteilung anerkennen, erklären sie empirische Verteilungsmuster, die nicht zum quasi-demokratischen Verständnis von Verteilung als quid pro quo-Austausch passen. Unter autoritären Bedingungen ist die Verteilung weniger eine Alternative zum Zwang als vielmehr eine seiner wirksamsten Ausdrucksformen.