Bewertung:

Das Buch bietet eine fesselnde und humorvolle Insider-Perspektive auf das Filmfestival von Cannes, die Roger Eberts einzigartige Einblicke und seine Fähigkeit, Geschichten zu erzählen, unter Beweis stellt. Die Leser finden es eine unterhaltsame Lektüre, die das Wesen des Festivals und der Filmkultur einfängt.
Vorteile:⬤ Unglaublich und fesselnd geschrieben
⬤ humorvoll und aufschlussreich
⬤ bietet eine authentische Insider-Perspektive auf Cannes
⬤ unterhaltsame Geschichten und Filmeinblicke
⬤ fühlt sich an wie Urlaubslektüre mit einer persönlichen Note.
⬤ Einige Geschichten sind ein wenig durcheinander
⬤ es fehlt eine strukturierte Erzählung
⬤ könnte für Leser, die mit Cannes oder Filmfestivals nicht vertraut sind, weniger beeindruckend sein.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
Two Weeks in the Midday Sun
Roger Ebert war jahrzehntelang ein Ausbund an Filmkritik und erlangte mit seinem Humor, seinem Scharfsinn und seiner unnachgiebigen Art einen Ruf, der wohl nie erreicht werden wird. Seine unermüdlichen Kommentare werden seit seinem Tod sehr vermisst, aber zum Glück hat Ebert neben seinen Bergen von täglichen Kritiken auch ein Vermächtnis von lyrischen Langtexten hinterlassen. Und mit Zwei Wochen in der Mittagssonne erhalten wir nicht nur einen Einblick in den Menschen Ebert, sondern auch hinter die Kulissen eines der glamourösesten und eigenartigsten Rituale der Filmwelt: das Filmfestival von Cannes.
Dieses Buch, in dem es mehr um Menschen als um Filme geht, ist ein intimer, schrulliger und witziger Bericht über die Parade der Persönlichkeiten, die 1987 am Festival teilnahmen - Eberts zwölftes Festival und der vierzigste Jahrestag der Veranstaltung. Ebert, ein wunderbarer Raconteur mit einem ausgezeichneten Sinn für Tempo, stellt seine heiteren Betrachtungen über seinen Alltag und seine Computerprobleme neben ernstere Überlegungen zu Regisseuren wie Fellini und Coppola, Drehbuchautoren wie Charles Bukowski, Schauspielern wie Isabella Rossellini und John Malkovich, dem sehr amerikanischen Presseagenten und sozialen Außenseiter Billy „Silver Dollar“ Baxter und den stilvollen Dekolletés von einst. Er kommentiert auch den Verlauf des Festivals selbst und das „enorme Glück“, anonym und still in einem gewöhnlichen französischen Café zu sitzen. Und natürlich spricht er über Filme.
Illustriert mit Eberts charmanten Skizzen vom Festival und mit einem neuen Vorwort von Martin Scorsese und einem neuen Nachwort von Ebert über ein ereignisreiches Abendessen mit Scorsese 1997 in Cannes, ist Zwei Wochen in der Mittagssonne ein kleiner Schatz, ein Fenster zum Geist dieses Kenners von Kritik und Satire, eines Mannes, der immer so witzig, so un-phonisch, so ganz und gar er selbst ist.