Bewertung:

In den Rezensionen wird „Gemini“ als fesselnder und detailreicher Abschluss von Dorothy Dunnetts historischer Romanserie „Das Haus von Niccolo“ hervorgehoben. Die Leser loben ihre akribische Recherche, die komplexen Charaktere und die fesselnde Erfahrung ihrer Erzählung. Einige bemängeln jedoch den dichten Schreibstil, der nicht jedem zusagen mag, und es wird erwähnt, dass in einigen Teilen der Erzählung zu viel erklärt wird.
Vorteile:Sorgfältig recherchierte historische Fiktion, komplexe und tiefgründige Charaktere, wunderschön gestalteter Schreibstil, fesselnde Erzählung, befriedigender Abschluss der Serie und reiche historische Details.
Nachteile:Ein dichter Schreibstil, der für manche unverständlich sein könnte, eine übermäßige Exposition in Teilen der Erzählung und die Notwendigkeit, die vorherigen Bücher der Reihe zu lesen, um das Buch vollständig zu verstehen.
(basierend auf 73 Leserbewertungen)
Gemini: The Eighth Book of the House of Niccolo
Schottland, 1477: Nicholas de Fleury, ehemaliger Bankier und Kaufmann, ist wieder in dem Land aufgetaucht, das er vier Jahre zuvor in einem heftigen geschäftlichen und persönlichen Krieg mit geheimen Feinden - und mit seiner klugen Frau Gelis - dem Ruin nahe gebracht hatte.
Jetzt bietet sich die Gelegenheit zur Erlösung, aber Nicholas findet sich bald inmitten eines komplexen, zersetzenden Machtkampfes wieder, in dessen Mittelpunkt die schottische Königsfamilie steht, in den aber auch die mächtigen Kaufleute von Edinburgh, der Adel, der Klerus, die Engländer (die immer nach einem Vorwand suchen, um sich auf ihren Nachbarn im Norden zu stürzen), die Franzosen und die Burgunder verwickelt sind. Seine Anwesenheit zieht bald Gelis und ihren Sohn Jodi nach Schottland, ebenso wie Nicholas' Weggefährten und Untergebene in vielen vergangenen Unternehmungen - darunter Dr. Tobias und seine Frau Cl mence, Mick Crackbene, John le Grant und Andro Wodman. Auch hier trifft Nicholas wieder auf andere, die sein Leben im Guten wie im Schlechten beeinflusst haben: König James III. von Schottland und seine rebellischen Geschwister; die St. Pols: Jordan, Simon und der junge Henry; Mistress Bel of Cuthilgurdy und David de Salmeton; Anselm Adorne und Kathi, seine Nichte. Nicholas, der in den Lauf großer Ereignisse verwickelt ist und diese mitunter mitgestaltet, zeigt abwechselnd das grimmige Schweigen, mit dem er seine Geheimnisse verbirgt, und die explosive, eigensinnige Fröhlichkeit, die Männer, Frauen und Kinder an ihn bindet. Und als die Geheimnisse seiner Geburt und seiner Herkunft ans Licht kommen, muss Nicholas entscheiden, ob er für sich und seine Familie eine Zukunft in Schottland und eine Heimat für seine Nachkommen schaffen will.
Gemini bildet den glanzvollen Abschluss von Dorothy Dunnetts "House of Niccol"-Reihe (die in diesem Band zusammengefasst ist), in der diese unvergleichliche Romanautorin die dramatische, extravagante Welt der Frührenaissance in historischer Schreibweise von peinlicher Authentizität und im mitreißenden Porträt ihres visionären Helden lebendig wiedererschaffen hat. In einem Buch voller Witz und Poesie, Emotionen und Humor, Action und Geheimnissen bringt sie Nicholas de Fleury endlich dazu, die Heimat seines Herzens zu wählen, wo er all seine Fähigkeiten als Berater von Königen und Staatsmännern, als Ehemann, Vater und Anführer von Männern ausüben kann - und wo wir vielleicht eine Verbindung zwischen ihm und jener anderen bemerkenswerten Persönlichkeit, Francis Crawford, erkennen werden, dessen Heldentaten Lady Dunnett in den Lymond-Chroniken so einprägsam beschrieben hat.