Bewertung:

Maria Tatars _Off With Their Heads_ bietet eine tiefgreifende Analyse der europäischen Folklore und Märchen, wobei insbesondere untersucht wird, wie die Geschichten gesäubert und in abschreckende Geschichten umgewandelt wurden. Das Buch wird für seine feministische Perspektive und seine Einblicke in die Darstellung von Frauenfiguren gelobt. Es dient als Ressource für Pädagogen, Eltern und alle, die sich für die Auswirkungen dieser Märchen auf die Erziehung von Kindern interessieren. Der Text gilt als gut recherchiert und ansprechend, wobei der Schwerpunkt auf der moralischen Indoktrination liegt.
Vorteile:⬤ Hervorragende Analyse von Folklore und Märchen.
⬤ Feministischer Blickwinkel, der die an Mädchen gerichteten Botschaften hervorhebt.
⬤ Gut recherchiert und informativ, dient als Quelle für ein tieferes kulturelles Verständnis.
⬤ Fesselnder Schreibstil, der verschiedene Bereiche der Geisteswissenschaften miteinander verbindet.
⬤ Diskutiert die Transformation von Volksmärchen und ihre Auswirkungen auf Kindheit und Moral.
⬤ Einige Leser sind der Meinung, dass Tatar nicht weit genug geht, um den historischen Kontext mit der modernen Elternschaft zu verbinden.
⬤ Der Text kann in einigen Abschnitten einen anspruchsvollen Ton haben, der an Literaturkritik erinnert, was nicht alle Leser anspricht.
(basierend auf 9 Leserbewertungen)
Off with Their Heads!: Fairy Tales and the Culture of Childhood
Wenn Hänsel und Gretel versuchen, das Lebkuchenhaus der Hexe im Wald zu essen, frönen sie dann ihren unkontrollierten Gelüsten und zerstörerischen Begierden oder reagieren sie ganz normal auf den Hunger, den sie verspüren, nachdem sie von ihren Eltern verlassen wurden? Im Gegensatz zu Bruno Bettelheim und anderen Kritikern, die Märchen als Darstellungen der ungezügelten Triebe von Kindern betrachten, vertritt Maria Tatar die Ansicht, dass es an der Zeit ist, die Kinder nicht länger als Bösewichte darzustellen.
In diesem provokanten Buch untersucht sie, wie Erwachsene Kinder misshandeln, und konzentriert sich dabei nicht nur auf Erwachsene als feindselige Märchenfiguren, sondern auch auf reale Menschen, die erschreckende Geschichten benutzen, um junge Zuhörer zu disziplinieren.