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Märchen haben nie geografische, disziplinäre oder kulturelle Grenzen gekannt. In vielerlei Hinsicht bieten sie ein Modell für das Nachdenken über das Geschichtenerzählen auf transnationaler Ebene, lange bevor sich die vergleichende Literaturwissenschaft in eine Weltliteratur zu verwandeln begann.
Als einfacher Ausdruck eines komplexen Gedankens sind Märchen zunehmend in den Mittelpunkt intensiver wissenschaftlicher Untersuchungen gerückt. In diesem Sammelband untersuchen internationale Wissenschaftler aus verschiedenen akademischen Disziplinen die historischen Ursprünge, die kulturelle Verbreitung und die psychologische Kraft von Märchen und bieten modellhafte Interpretationen von Märchen aus einer Vielzahl von Traditionen und Quellen, darunter Charles Perrault, die Brüder Grimm und Tausendundeine Nacht.
Die Aufsätze in diesem Band entzaubern die Märchen nicht, sondern erweitern unser Verständnis für sie und vertiefen unsere Wertschätzung für die kulturelle Arbeit, die sie leisten. Eine Chronologie und ein Leitfaden für weiterführende Lektüre tragen dazu bei, dass der Band für Studenten und Wissenschaftler von Nutzen ist.