Bewertung:

Das Buch „Abschied von der Vernunft“ von Paul Feyerabend ist eine kontroverse, aber ansprechende Kritik der westlichen Wissenschaft und des Rationalismus, die für den Wert von Vielfalt und Relativismus im Wissen eintritt. Das Buch enthält eine Sammlung von Aufsätzen, die verschiedene kulturelle und philosophische Themen erforschen und gegen den Begriff der objektiven Wahrheit in der Wissenschaft argumentieren. Während einige Leser das Buch als anregend und energisch empfinden, kritisieren andere seine herausfordernden Ideen und möglichen Selbstwidersprüche.
Vorteile:Spannende und zum Nachdenken anregende Kommentare zu Philosophie und Wissenschaft.
Nachteile:Plädiert für Vielfalt und Relativismus und ermutigt die Leser, verschiedene Perspektiven zu berücksichtigen.
(basierend auf 9 Leserbewertungen)
Farewell to Reason
Abschied von der Vernunft stellt eine energische Herausforderung an den wissenschaftlichen Rationalismus dar, der den westlichen Idealen von „Fortschritt“ und „Entwicklung“ zugrunde liegt und dessen schädliche soziale und ökologische Folgen inzwischen weithin anerkannt sind.
Trotz ihrer Vielfalt an Themen und Anlässen verfolgen die Aufsätze in diesem Buch ein gemeinsames philosophisches Ziel. Ob er die griechische Kunst und das griechische Denken erörtert, den Kampf der Kirche gegen Galilei rechtfertigt, die Entwicklung der Quantenphysik untersucht oder den Dogmatismus von Karl Popper entlarvt, Feyerabend verteidigt eine relativistische und historisierende Auffassung von den Wissenschaften. Der Appell an die Vernunft, so betont er, ist leer und muss durch ein Wissenschaftskonzept ersetzt werden, das die Wissenschaft den Bedürfnissen der Bürger und Gemeinschaften unterordnet.
Provokativ, polemisch und rigoros argumentiert, wird Farewell to Reason Feyerabends Kritiker erzürnen und seine zahlreichen Bewunderer begeistern.