Bewertung:

Paul Feyerabends „Wissenschaft in einer freien Gesellschaft“ kritisiert die Vorherrschaft der Wissenschaft in der modernen Gesellschaft und plädiert für die Gleichberechtigung aller Traditionen und die Trennung der Wissenschaft vom staatlichen Einfluss. Das Buch stellt die vermeintliche Überlegenheit der Wissenschaft in Frage und unterstreicht die Bedeutung der verschiedenen Glaubensrichtungen in einer freien Gesellschaft.
Vorteile:Das Buch ist fesselnd und regt zum Nachdenken an und bietet eine neue Perspektive auf die Rolle der Wissenschaft in der Gesellschaft. Feyerabends Argumente für die Gleichheit der Traditionen und die Notwendigkeit unterschiedlicher Ideologien regen zum kritischen Denken an und fordern den Status quo heraus. Das Buch enthält interessante Beispiele und eine provokante Diskussion über die Beziehung zwischen Wissenschaft und Macht.
Nachteile:Einige Leser könnten Feyerabends Ansichten als extrem oder kontrovers empfinden, insbesondere seine Forderung nach mehr Wettbewerb zwischen den Ideologien. Seine Kritik an der Wissenschaft könnte Fachleute aus der Wissenschaft oder diejenigen, die traditionelle Ansichten vertreten, befremden. Darüber hinaus könnten einige Argumente in der heutigen Gesellschaft als zu idealistisch oder unpraktisch erscheinen.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
Science in a Free Society
Keine Studie in der Wissenschaftsphilosophie löste in den siebziger Jahren eine solche Kontroverse aus wie Paul Feyerabends Against Method. In diesem Werk lässt Feyerabend diese Kontroverse Revue passieren und weitet seine Kritik über das Problem der wissenschaftlichen Regeln und Methoden hinaus auf die gesellschaftliche Funktion und Ausrichtung der Wissenschaft heute aus.
Im ersten Teil des Buches startet er einen nachhaltigen und respektlosen Angriff auf das Prestige der Wissenschaft im Westen. Die erhabene Autorität des "Experten", auf die sich die Wissenschaftler berufen, sei mit einer echten Demokratie unvereinbar und diene oft nur dazu, festgefahrene Vorurteile und geteilte Meinungen innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft selbst zu verbergen. Feyerabend besteht darauf, dass diese der Schlichtung durch die Laienbevölkerung unterworfen werden können und sollten, deren engste Interessen sie ständig berühren - wie die Kämpfe um Atomenergieprogramme so eindringlich belegen.
Feyerabend fordert eine weitaus größere Vielfalt der Bildungsinhalte, um demokratische Entscheidungen über solche Fragen zu erleichtern, und erzählt in einem temperamentvollen intellektuellen Selbstporträt von der Entstehung und Entwicklung seiner eigenen Ideen - die sich mit Brecht, Ehrenhaft, Popper, Mill und Lakatos auseinandergesetzt haben.
Science in a Free Society ist ein eindrucksvoller Beitrag zu einer der aktuellsten Debatten in der zeitgenössischen Kultur und Politik.