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Africa and the Disciplines: The Contributions of Research in Africa to the Social Sciences and Humanities
Die Afrikastudien sind im Gegensatz zu manchen Darstellungen kein eigener Kontinent in der Welt der amerikanischen Hochschulbildung. Ihre intellektuellen Grenzen berühren die der Wirtschaft, Literatur, Geschichte, Philosophie und Kunst.
Seine Geschichte ist die Geschichte der Welt, sowohl der alten als auch der modernen. Dies ist die klare Schlussfolgerung von Africa and the Disciplines, einem Buch, das sich mit der Frage beschäftigt: Warum sollte Afrika an der amerikanischen Universität studiert werden?
Diese Frage wurde angesehenen Wissenschaftlern aus den Sozial- und Geisteswissenschaften gestellt, prominenten Afrikanisten, die auch in ihren jeweiligen Disziplinen führend sind. Ihre Antworten sind ein starkes und aufschlussreiches Plädoyer für die Bedeutung der Afrika-Forschung für die akademische Welt.
Der Aufsatz von Paul Collier beispielsweise zeigt, wie Studien über afrikanische Volkswirtschaften unser Verständnis von kleinen offenen Volkswirtschaften geklärt und zur Theorie der unterdrückten Inflation sowie zu einer Reihe von Bereichen der Mikroökonomie beigetragen haben. Die Kunsthistorikerin Suzanne Blier verwendet die Begriffe und Konzepte, die ihre Disziplin auf Afrika angewandt hat, um die Denkgewohnheiten und die soziale Praxis ihres eigenen Fachgebiets zu analysieren. Christopher L. Miller beschreibt den verwirrenden und bereichernden Einfluss Afrikas auf die europäische und amerikanische Literaturtheorie. Der Politikwissenschaftler Richard Sklar skizziert die Beiträge Afrikas zur Erforschung der politischen Modernisierung, des Pluralismus und der rationalen Wahl. Diese und weitere Aufsätze von Wissenschaftlern aus den Bereichen Geschichte, Anthropologie, Philosophie und vergleichende Literaturwissenschaft belegen den Einfluss der Afrikaforschung auf den gesamten Lehrplan.
Vielen erscheint das Wissen aus Afrika weit weg und exotisch. Diese aussagekräftigen Aufsätze legen das Gegenteil nahe: dass dieses Wissen die Art und Weise geprägt hat, in der Wissenschaftler in verschiedenen Disziplinen ihre Welt verstehen. Dieses Buch ist ein beredtes Zeugnis für den notwendigen Platz Afrikas im Mainstream der amerikanischen Bildung und sollte das Verständnis der Wissenschaft für die Bedeutung afrikanischer Forschung und ihre Definition von Kern und Peripherie des menschlichen Wissens verändern.
Diese Aufsätze sind gleichzeitig außergewöhnlich durchdacht und bemerkenswert umfassend. Sie bieten nicht nur einen ungewöhnlich interessanten Überblick über die Afrikastudien.
Sie bestechen auch durch die Tiefe und Frische ihrer Einsichten. Dies ist die Art von Band, von dem sowohl erfahrene Regionalexperten als auch Studenten enorm viel lernen können. --John Comaroff, Universität Chicago.
Diese Aufsätze bieten eine wichtige Perspektive auf die Entwicklung der Afrikastudien und geben Einblicke in das, was Afrika für die verschiedenen geistes- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen bedeuten kann. Viele von ihnen zeigen auf raffinierte und subtile Weise das enorme Potenzial der Afrikastudien, die Grundprinzipien etablierter Disziplinen in Frage zu stellen. Man kann nur hoffen, dass die hier geäußerten Vorbehalte in der wissenschaftlichen Welt beherzigt werden. --Robert L. Tignor, Princeton Universität.