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The Development Dilemma: Security, Prosperity, and a Return to History
Neubewertung der Entwicklungsländer durch die Brille der europäischen Vergangenheit
Die heutigen Entwicklungsländer sind aus den Trümmern des Zweiten Weltkriegs hervorgegangen. Nur eine Handvoll dieser Länder hat in der Folgezeit ein Wohlstands- und Sicherheitsniveau erreicht, das mit dem der fortgeschrittenen Industrieländer vergleichbar ist. Die Schlussfolgerung liegt auf der Hand: Denjenigen, die sich mit den Entwicklungsländern beschäftigen, um zu erfahren, wie Entwicklung erreicht werden kann, fehlen die entsprechenden Daten.
In The Development Dilemma antwortet Robert Bates auf diese Herausforderung, indem er sich der Geschichte zuwendet und sich auf England und Frankreich konzentriert. Am Ende des achtzehnten Jahrhunderts stand England kurz vor der "großen Transformation". Frankreich hingegen stand am Rande des Staatszerfalls, und Leben und Eigentum waren unsicher. Indem er die Geschichte dieser Länder untersucht, deckt Bates ein starkes Spannungsverhältnis zwischen Wohlstand und Sicherheit auf: Beide mögen für die Entwicklung notwendig sein, aber die Bemühungen um das eine bedrohen das Erreichen des anderen. Ein grundlegendes Spannungsverhältnis durchzieht die politische Ökonomie der Entwicklung.
Bates argumentiert auch, dass die Schaffung einer zentralen Hierarchie - eines Staates - zwar notwendig, aber nicht ausreichend ist, um Entwicklung zu erreichen. Entscheidend ist, wie die Macht des Staates genutzt wird. Frankreich und England lehren uns, dass in manchen Situationen die Beschlagnahme und Umverteilung von Reichtum - und nicht seine Bewahrung und Förderung - eine erfolgreiche politische Strategie ist. Diese Länder weisen auch auf die Merkmale hin, die diese Situationen kennzeichnen - Merkmale, die in allen Ländern der Dritten Welt auftreten.
Bates kehrt in die Gegenwart zurück und wendet diese Erkenntnisse auf die heutige Welt an. Anhand von Feldforschungen in Sambia und Kenia sowie Daten aus der ganzen Welt zeigt er, wie die Vergangenheit uns helfen kann, die Leistung der Nationen in den Entwicklungsländern von heute zu verstehen.