
Active and Passive Citizens: A Defense of Majoritarian Democracy
Ein starkes Argument dafür, warum die Mehrheitsregel - und nicht die Vertretung - das entscheidende Merkmal demokratischer Politik ist
Der Gedanke, dass demokratisches Regieren auf der aktiven Selbstbestimmung der Bürger beruht, spielt in den aktuellen Demokratietheorien eine überraschend geringe Rolle. Stattdessen wird die Bedeutung der Repräsentation durch gewählte, ernannte oder zufällig ausgewählte Gremien wie Parlamente, Gerichte und Geschworene betont. Dies hätte die Demokratietheoretiker des 18. Jahrhunderts erstaunt, die das allgemeine Wahlrecht und das Mehrheitswahlrecht als die einzigen Kriterien für demokratische Politik ansahen. Active and Passive Citizens verteidigt die Sichtweise dieser früheren Denker und behauptet, dass das individuelle Handeln das Wesen der Demokratie ausmacht.
In diesem provokanten und klar argumentierenden Buch stützt sich Richard Tuck auf die von Abb Sieys, einem führenden politischen Theoretiker der Französischen Revolution, getroffene Unterscheidung zwischen "aktiven" Bürgern (den Wählern) und "passiven" (denjenigen, die von den staatlichen Institutionen vertreten werden). Tuck führt unsere heutige repräsentative Auffassung von Demokratie auf Sieys zurück und stellt ihn Rousseau gegenüber, einem Theoretiker der aktiven Selbstverwaltung durch das Volk. Tuck argumentiert, dass die modernen Demokratietheorien uns tatsächlich zu passiven Bürgern gemacht haben, und fordert eine Erneuerung der Mehrheitsdemokratie, die das volle Potenzial der aktiven Bürgerschaft ausschöpft.
Active and Passive Citizens basiert auf den renommierten Tanner Lectures, die am Center for Human Values der Princeton University gehalten wurden. Das Buch wird von Stephen Macedo herausgegeben und eingeleitet und enthält Kommentare der politischen Theoretiker Simone Chambers, Joshua Cohen, John Ferejohn und Melissa Schwartzberg.