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Alain Locke and the Visual Arts
Der Kritiker und Theoretiker Alain Locke (1885-1954) war ein Begründer der Harlem Renaissance, der die Ansicht vertrat, dass eine veränderte Selbstwahrnehmung schwarzer Künstler und Schriftsteller das Selbstverständnis Amerikas als Ganzes verändern würde.
Kobena Mercer bietet eine neue Interpretation von Lockes einflussreichen Schriften. Sie konzentriert sich auf die Bedeutung der interkulturellen Verflechtung und positioniert den Philosophen als Verfechter einer afromodernen Ästhetik, die sich sowohl auf formale Experimente in Europa als auch auf das ikonische Erbe der afrikanischen Vergangenheit stützt.
Mercer betrachtet Lockes wenig beachtetes Bilderbuch von 1940, The Negro in Art, als eine globale Geschichte des schwarzen Bildes und argumentiert für die Bedeutung schwarzer queerer Praktiken innerhalb der Geschichte des Modernismus. Mit diesem Buch - einer geschickten Mischung aus Philosophie, Kulturwissenschaft und Kunstgeschichte, angereichert mit Illustrationen von Künstlern wie Richmond Barth, Aaron Douglas und Los Mailou Jones - zeigt Mercer, dass Locke die moderne Kunst als einen dynamischen Raum verstand, in dem Bilder und Ideen weithin zirkulieren und aus den fließenden Bedingungen der Diaspora neue hybride Formen hervorbringen würden.