Bewertung:

Die Rezensionen von Emmanuel Levinas' „Alterität und Transzendenz“ heben die philosophische Tiefe des Buches hervor, insbesondere die Definition von Transzendenz und Alterität im Rahmen von Ethik und Soziologie. Während der erste Teil des Buches für seine Auseinandersetzung mit kritischen Themen in Levinas' Werk gelobt wird, haben die Leserinnen und Leser Probleme mit der Übersetzung festgestellt, die die Lesbarkeit beeinträchtigen, sowie das Vorhandensein unerwünschter Anmerkungen in einigen Exemplaren. Der sich wiederholende Charakter des Werks in späteren Abschnitten führte zu einiger Kritik, aber insgesamt wird es als wertvolle Quelle für diejenigen angesehen, die Phänomenologie, Theologie, Ontologie und Ethik studieren.
Vorteile:⬤ Tiefes philosophisches Engagement und interessante Themen, besonders im ersten Abschnitt.
⬤ Kompetent übersetzt, bietet es nützliche Einblicke in Levinas' Gedanken zur Ethik als „erste Philosophie“.
⬤ Bietet eine wertvolle Einführung für Neueinsteiger in Levinas oder eine hilfreiche Quelle für diejenigen, die mit seinem Werk vertraut sind.
⬤ Einige Passagen wurden als ungeschickt übersetzt bemängelt, was die Lesbarkeit beeinträchtigt.
⬤ Einige Exemplare enthielten unerwünschte Anmerkungen, die nicht ordnungsgemäß offengelegt wurden.
⬤ Die späteren Abschnitte des Buches wiederholten sich und waren weniger eindringlich, wobei die Dialoge als etwas leer beschrieben wurden.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Alterity and Transcendence
Der verstorbene Emmanuel Levinas, der international als einer der großen französischen Philosophen des 20. Jahrhunderts bekannt ist, bleibt eine zentrale Figur in allen humanistischen Disziplinen, weil er - entgegen der westlichen philosophischen Tradition - auf dem Primat der Ethik in der philosophischen Untersuchung besteht. Diese erste englische Übersetzung einer Reihe von zwölf Essays, die unter dem Titel Alterity and Transcendence bekannt sind, bietet einen einzigartigen Einblick in Levinas' Definition seines eigenen Platzes in der Geschichte der Philosophie. Die zwischen 1967 und 1989 von einem reifen Denker veröffentlichten Werke weisen eine erfrischend zugängliche Perspektive auf, die sowohl erfahrene Bewunderer als auch Neulinge schätzen werden.
In der heutigen Welt, in der religiöse Vorstellungen von erhabenen höheren Mächten durch theoretische Untersuchungen und den starken Einfluss von Wissenschaft und Technik auf unser Verständnis des Universums ständig in Frage gestellt werden, hat der Begriff der Transzendenz seine Bedeutung verloren? In Levinas' prägnantem Modell ist die Transzendenz in der Tat lebendig - nicht in einer Vorstellung von unserer Beziehung zu einem geheimnisvollen, heiligen Reich, sondern in der Idee unserer weltlichen, subjektiven Beziehungen zu anderen.
Ohne eine intime Kenntnis der Geschichte der Philosophie vorauszusetzen, untersucht Levinas die Art und Weise, wie Plotin, Descartes, Husserl und Heidegger der Frage der Transzendenz begegnet sind. In Diskursen über die Begriffe der Totalität und der Unendlichkeit verortet er sein eigenes Denken im Kontext der vorsokratischen Philosophen, Aristoteles, Leibniz, Spinoza, Kant und Descartes. Levinas stellt die Idee der zwischenmenschlichen Beziehungen als Grundlage der Transzendenz in den Mittelpunkt seiner Erörterungen und reflektiert über die Rechte des Einzelnen (und wie diese untrennbar mit denen der anderen verbunden sind), das Konzept des Friedens und den dialogischen Charakter der Philosophie. In Interviews, die von Christian Chabanis und Angelo Bianchi geführt wurden, antwortet Levinas schließlich auf wichtige Fragen, die in seinen Schriften nicht direkt angesprochen werden. In Alterität und Transzendenz wird das Engagement für die Ethik als erste Philosophie deutlich, die den modernen Denker dazu verpflichtet, nicht nur das Wahre, sondern auch das Gute zu erforschen.