Bewertung:

Das Buch „Humanismus des Anderen“ versammelt fünf Essays von Emmanuel Levinas, die in einer neuen, präzisen Übersetzung präsentiert werden. Es bietet wertvolle Einblicke in die ethische Philosophie von Levinas, vor allem für Wissenschaftler und Studenten. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass diese Essays bereits in früheren Sammlungen erschienen sind, was die Frage nach der Notwendigkeit dieser Ausgabe aufwirft. Der einleitende Essay von Richard Cohen wird wegen seiner Klarheit und Tiefe hoch gelobt.
Vorteile:Die neue Übersetzung ist genauer und die Aufsätze repräsentieren wichtige Themen in Levinas' Ethik. Der einleitende Essay von Richard Cohen wird sehr gelobt und ist eine Bereicherung für die Sammlung. Das Buch ist nützlich für das Verständnis der Ideen von Levinas und ist besonders für Studenten und Wissenschaftler der kontinentalen Ethik von Nutzen.
Nachteile:Die Essays sind für Leser, die die „Gesammelten Philosophischen Schriften“ besitzen, nicht neu, und einige sind der Meinung, dass diese Ausgabe ihren Kauf nicht rechtfertigt. Die Übersetzungen sind zwar genauer, werden aber als weniger lesbar als frühere Versionen angesehen. Außerdem werden einige der enthaltenen Essays als nicht zu den stärkeren Werken von Levinas gehörend angesehen.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Humanism of the Other
Levinas über die Möglichkeit und Notwendigkeit einer humanistischen Ethik.
In Humanismus des Anderen argumentiert Emmanuel Levinas, dass es nicht nur möglich, sondern von höchster Notwendigkeit ist, das eigene Menschsein durch das Menschsein der anderen zu verstehen. Levinas' Werk, das hier zum ersten Mal als Taschenbuch erscheint, basiert auf einer neuen Wertschätzung der Ethik und nimmt neuen Abstand von Phänomenologie, Idealismus und Skeptizismus, um den Humanismus zu rehabilitieren und seine Versprechen wiederherzustellen.
Im schmerzlichen Bewusstsein der langen Geschichte der Entmenschlichung, die in Hitler und dem Nationalsozialismus ihren Höhepunkt fand, unterschätzt Levinas nicht die Schwierigkeit, sich mit dem anderen zu versöhnen. Die Menschlichkeit des Menschen, so argumentiert Levinas, lässt sich nicht durch Mathematik, rationale Metaphysik oder Introspektion entdecken. Sie findet sich vielmehr in der Erkenntnis, dass der andere Mensch an erster Stelle steht, dass das Leiden und die Sterblichkeit der anderen die Verpflichtungen und die Moral des Selbst sind.