
Alternative Realities
Seit ihren Anfängen haben Filme zwei scheinbar widersprüchliche Zwecke erfüllt. Einerseits entführen sie uns in fantastische Welten und zeigen verblüffende Spezialeffekte. Andererseits können sie tatsächliche Ereignisse dokumentieren und uns in Szenarien eintauchen lassen, die sich so realistisch anfühlen, dass wir vergessen könnten, dass wir ein fiktives Werk sehen.
Alternative Realities untersucht, inwiefern diese Unterscheidungen zwischen filmischer Fantasie und filmischem Realismus durchlässiger sind, als wir vielleicht denken. Anhand einer eingehenden Analyse von CGI-lastigen Blockbustern wie Wonder Woman und Guardians of the Galaxy wird untersucht, wie selbst populäre Fantasien in der emotionalen und sozialen Realität verankert sind. Umgekehrt wird untersucht, wie Mockumentaries wie This is Spinal Tap auf satirische Weise die Aufmerksamkeit auf die hoch stilisierten Techniken lenken, die Dokumentarfilmer zur Darstellung der Realität verwenden.
Alternative Realitäten nimmt uns mit auf eine Reise durch viele verschiedene Filmgenres, von den traumähnlichen und subjektiven Realitäten, die in Filmen wie Eternal Sunshine of the Spotless Mind und Memento dargestellt werden, bis hin zu den erstaunlichen Wendungen von Filmen wie Shutter Island und The Matrix, die den Zuschauer in einem Zustand epistemischer Unsicherheit zurücklassen. Letztlich zeigt es uns, dass die Kraft des Kinos in der einzigartigen Art und Weise liegt, in der es das Objektive und das Subjektive, das Fantastische und das Alltägliche miteinander verschmilzt.