Bewertung:

Das Buch bietet eine fesselnde und aufschlussreiche Untersuchung der US-Verfassung, die literarische und juristische Perspektiven miteinander verbindet. Die Leser finden es sowohl zugänglich als auch zum Nachdenken anregend und verbessern so ihr Verständnis für die Komplexität der Verfassung. Während viele die Fähigkeit des Autors loben, ein traditionell langweiliges Thema unterhaltsam zu gestalten, stellen einige fest, dass es in bestimmten Abschnitten langweilig ist.
Vorteile:⬤ Fesselnder Schreibstil
⬤ fördert das Verständnis der Verfassung
⬤ bietet sowohl historischen Kontext als auch moderne Relevanz
⬤ regt zu kritischem Denken und persönlicher Interpretation an
⬤ wird im Allgemeinen über verschiedene politische Perspektiven hinweg gut aufgenommen.
Einige Abschnitte können sich langweilig oder trocken anfühlen; einige Leser hatten technische Probleme beim Zugriff auf das Buch.
(basierend auf 15 Leserbewertungen)
American Epic: Reading the U.S. Constitution
1987 feierte E. L. Doctorow das zweihundertjährige Bestehen der Verfassung, indem er sie las. "Sie ist fünftausend Wörter lang, liest sich aber wie fünfzigtausend", sagte er. Der renommierte Rechtswissenschaftler Garrett Epps - selbst ein preisgekrönter Romanautor - ist da anderer Meinung. Es sind etwa 7.500 Wörter. Und Doctorow "ließ eine Menge hoher Rhetorik, viele literarische Tropen und sogar eine Spur von, wenn nicht Witz, so doch zumindest Ironie vermissen", schreibt er. Die Amerikaner mögen die Verfassung verehren, "aber sie wird viel zu selten gelesen.".
In American Epic, Epps führt uns durch eine vollständige Lektüre der Verfassung - auch der "langweiligen" Teile -, um ein Verständnis für ihre Macht und ein ganzheitliches Verständnis ihrer Aussagen zu erlangen. In diesem Buch versucht er nicht, eine endgültige Interpretation zu liefern, sondern der Sprache zuzuhören und über ihre Bedeutung nachzudenken. Dabei stützt er sich auf vier Lesarten: biblisch, juristisch, lyrisch und episch. Die ersten drei Worte der Verfassung zum Beispiel klingen spirituell - aber Epps findet, dass sie eher eine Aufforderung als ein Gebet sind. "Gebete sind an jemanden gerichtet... entweder an einen irdischen König oder einen göttlichen Herrn, und es wird sehr darauf geachtet, den Adressaten zu nennen.... Hier ist es genau umgekehrt. Der Sprecher ist 'das Volk', die Worte sind an die ganze Welt gerichtet." Er verwandelt den Zweiten Verfassungszusatz in ein Gedicht, um seine Zweideutigkeit zu beleuchten. Er stellt Merkwürdigkeiten und Auslassungen fest. Die Verfassung enthält zum Beispiel Regeln für die Ernennung von Offizieren durch den Präsidenten, aber nicht für deren Entlassung. Muss der Senat jede Entlassung genehmigen? Kann er seinen "Rat und seine Zustimmung" zurückziehen und einen Rücktritt erzwingen? Und er fordert sich selbst heraus, wie seine überraschende Erörterung des Defense of Marriage Act (DOMA) im Lichte von Artikel 4 zeigt, der den Staaten aufträgt, den Gesetzen anderer Staaten "vollen Glauben und Kredit" zu gewähren.
Scharfsinnig, originell und überraschend, American Epic ist eine wissenschaftliche und literarische Meisterleistung.