Bewertung:

Murray Rothbards „America's Great Depression“ bietet eine detaillierte und komplexe Wirtschaftsgeschichte der Depression von 1929, die Einblicke in die Geldpolitik und staatliche Eingriffe gewährt und gleichzeitig die gängigen Darstellungen kritisiert. Trotz seiner Tiefe und Gründlichkeit können das anspruchsvolle Material des Buches und die schlechte Formatierung bestimmter Ausgaben die Lesbarkeit behindern.
Vorteile:Das Buch bietet eine klare Erläuterung der österreichischen Konjunkturtheorie und eine gründliche Analyse der Ursachen der Großen Depression und macht komplexe wirtschaftliche Konzepte für Laien verständlich. Rothbards empirische Belege und seine Kritik an der Regierungspolitik während dieser Zeit bieten einen wichtigen Kontext und sind für aktuelle wirtschaftliche Fragen von Bedeutung. Gut recherchierte und überzeugende Argumente stärken die Glaubwürdigkeit des Buches.
Nachteile:Das Buch kann für Nicht-Ökonomen recht anspruchsvoll sein und ähnelt einem Lehrbuch für Oberstufenschüler, was einige Leser abschrecken könnte. Außerdem sind einige Ausgaben schlecht formatiert und es fehlen notwendige Bestandteile wie ein Inhaltsverzeichnis und Fußnoten in zugänglicher Form, was das Leseerlebnis schmälert.
(basierend auf 112 Leserbewertungen)
America's Great Depression
Rothbard beginnt mit einer theoretischen Abhandlung über die Konjunkturtheorie, in der er aufzeigt, wie eine expansive Geldpolitik Ungleichgewichte zwischen Investitionen und Konsum erzeugt. Er fährt fort, die Politik der Fed in den 1920er Jahren zu untersuchen, und zeigt, dass sie ziemlich inflationär war, auch wenn sich die Auswirkungen nicht in den Preisen von Waren und Dienstleistungen niederschlugen.
Er zeigt, dass die Börsenkorrektur nur ein Symptom des Investitionsbooms war, der unweigerlich in einen Zusammenbruch mündete. Die Große Depression war keine Krise des Kapitalismus, sondern lediglich ein Beispiel für den Abschwung als Teil des Konjunkturzyklus, der seinerseits durch staatliche Eingriffe in die Wirtschaft ausgelöst wurde. Wäre das Buch in den 1940er Jahren erschienen, hätte es der Welt vielleicht viel Kummer erspart.
Dennoch bedeutete sein Erscheinen im Jahr 1963, dass die Verfechter der freien Marktwirtschaft zum ersten Mal eine umfassende Behandlung dieses wichtigen Themas erhielten. Der Schaden, den keynesianische und sozialistische Abhandlungen in der intellektuellen Welt anrichteten, sollte sich von diesem Tag an in Grenzen halten.