Bewertung:

Das Buch von Richard Hays wird für seine wissenschaftliche und aufschlussreiche Erforschung der Evangelien hoch gelobt, wobei die Verbindungen und Unterschiede zwischen dem Alten und dem Neuen Testament hervorgehoben werden. Die Leserinnen und Leser schätzen die Klarheit, die Tiefe und die theologische Expertise des Autors, aber einige merken an, dass es für diejenigen, die keinen biblischen Hintergrund haben, eine Herausforderung sein könnte.
Vorteile:⬤ Gut geschriebene und klare Argumente, die das Verständnis der Evangelien vertiefen
⬤ außergewöhnliche Gelehrsamkeit über die Beziehung zwischen dem Alten und dem Neuen Testament
⬤ bietet einzigartige Einblicke und neue Perspektiven
⬤ hoch angesehen von erfahrenen Theologen
⬤ dient als wertvolle Ressource für Predigt und Unterricht.
⬤ Kann für Leser ohne biblischen Hintergrund schwierig zu verstehen sein
⬤ einige Begriffe und Verweise auf das Griechische sind möglicherweise nicht übersetzt
⬤ einige Leser fanden die im Text gemachten Unterscheidungen nicht ganz klar
⬤ könnten von zusätzlichen Erklärungen zu wissenschaftlichen Zeitschriftenverweisen profitieren.
(basierend auf 32 Leserbewertungen)
Echoes of Scripture in the Gospels
Die Behauptung, dass das Leben, der Tod und die Auferstehung Jesu "gemäß der Heiligen Schrift" stattgefunden haben, steht im Mittelpunkt der Botschaft des Neuen Testaments. Alle vier kanonischen Evangelien erklären, dass die Tora, die Propheten und die Psalmen Jesus auf geheimnisvolle Weise vorausahnen.
Der Autor des vierten Evangeliums bringt diese Behauptung auf den Punkt: In seiner Erzählung erklärt Jesus: "Wenn ihr Mose glaubtet, würdet ihr auch mir glauben, denn er hat über mich geschrieben" (Johannes 5,46). Die moderne historische Kritik urteilt jedoch bezeichnenderweise, dass die christologischen Lesarten der Schrift Israels im Neuen Testament den ursprünglichen Sinn der Texte verfälschen; dieses Urteil zwingt dazu, grundlegende Fragen zu stellen: Warum lesen die Verfasser der Evangelien die Heilige Schrift auf so überraschende Weise? Sind ihre Lesarten als kohärente oder überzeugende Interpretationen der Heiligen Schrift verständlich? Erfordert der christliche Glaube den unrechtmäßigen Diebstahl der heiligen Texte eines anderen? Echoes of Scripture in the Gospels gibt Antworten auf diese Fragen. Richard B.
Hays zeichnet die dramatisch unterschiedlichen Interpretationen der vier Evangelienschreiber der Heiligen Schrift Israels auf und zeigt, dass ihre Lesarten ebenso komplementär wie treu waren. In dieser lang erwarteten Fortsetzung seines Buches Echoes of Scripture in the Letters of Paul hebt Hays die theologischen Konsequenzen der besonderen hermeneutischen Ansätze der Evangelienschreiber hervor und fragt, was es für heutige Leser bedeuten könnte, die Schrift mit den Augen der Evangelisten zu lesen.
Insbesondere beschreibt Hays sorgfältig die Praxis des figuralen Lesens bei den Evangelisten - ein fantasievoller und rückblickender Schritt, der erzählerische Kontinuität und Ganzheitlichkeit schafft. Er zeigt, wie jedes Evangelium kunstvoll biblische Anklänge verwendet, um die Geschichte Israels neu zu erzählen, um zu bekräftigen, dass Jesus die Verkörperung des Gottes Israels ist, und um die Kirche in ihrer Berufung zu bestärken, sich mit der heidnischen Welt auseinanderzusetzen. Hays zeigt, wie die Evangelisten die Leser zu einer Bekehrung ihrer Vorstellungskraft auffordern.
Der Rückgriff der Evangelisten auf das biblische Echo ruft die Leser dazu auf, das Außergewöhnliche zu glauben: dass Jesus der Messias Israels war, dass Jesus der Gott Israels ist und dass die Gläubigen von heute immer noch auf Mission sind. Die Evangelisten, so Hays, schulen unsere biblischen Sinne und fordern die Leser auf, bessere biblische Menschen zu werden, indem sie bessere biblische Dichter sind.