
Anthropology in the Margins of the State
Die Form und Reichweite des modernen Staates verändern sich unter dem Druck der Globalisierung radikal. Neun der führenden Wissenschaftler auf diesem Gebiet entwickeln in dieser innovativen Untersuchung dieser Veränderungen eine ethnografische Methodik und einen theoretischen Apparat, um die Wahrnehmung von Macht in drei Regionen zu bewerten, in denen Staatsreformen und Gewalt besonders dramatisch waren: Afrika, Lateinamerika und Südasien.
Der Begriff "Rand" bezeichnet keine geografische Grenze, sondern Gebiete, die weit von den Zentren staatlicher Souveränität entfernt sind und in denen die Staaten nicht in der Lage sind, die Umsetzung ihrer Programme und Strategien zu gewährleisten. Die Frage, wie die Menschen das Wirken des Staates wahrnehmen und erleben, wer zum Staat gehört und wer nicht, und wie die Praktiken an den Rändern den Staat selbst formen, sind zentrale Themen.
Auf der Grundlage von Feldforschungen in Sierra Leone, Sri Lanka, Peru, Guatemala, Indien, Tschad, Kolumbien und Südafrika untersuchen die Autoren offizielle Dokumentationspraktiken und deren Formen und Fälschungen, die Probleme, die hochmobile Söldner, Devisen, Waren, Waffen und Diamanten für den Staat darstellen, aufkommende nichtstaatliche Regulierungsbehörden und die Rolle der Sprache, wenn Kulturen darum kämpfen, ihre Situation zu artikulieren. Diese Fallstudien bieten weitreichende Analysen der Beziehungen zwischen Staaten und Völkern an den Rändern der effektiven Herrschaft der Staatsmacht.