
Anthropology and Dialectical Naturalism: A Philosophical Manifesto
Ist die Welt nur ein kulturelles Konstrukt, in dem die Menschen ihre eigenen Realitäten schaffen? In dieser erhellenden und weitreichenden philosophischen Abhandlung kritisiert Brian Morris weite Teile der neueren Theorie und versucht, die Anthropologie als historische Sozialwissenschaft wiederzugewinnen. Er erreicht dies, indem er sie auf eine Metaphysik des „dialektischen Naturalismus“ oder „evolutionären Realismus“ gründet - eine Tradition, die von der akademischen Philosophie lange ignoriert wurde.
Nach einem Überblick über den anthropologischen Hintergrund dieser Weltanschauung - die Griechen und die Aufklärung - geht Morris auf zwei wesentliche Themen ein. Erstens setzt er sich kritisch mit den wichtigsten Formen des dialektischen Naturalismus auseinander, darunter Darwins Evolutionstheorie, der historische Materialismus von Marx und der Hylorealismus des Philosophen und Wissenschaftlers Mario Bunge.
Zweitens plädiert er nachdrücklich für die Beibehaltung des doppelten Erbes der Anthropologie als einer historischen Wissenschaft, die sowohl Humanismus als auch Naturalismus vereint. Das Buch ist ein kraftvolles philosophisches Manifest, in dem der dialektische Naturalismus als die grundlegendste Philosophie für die Anthropologie und die Sozialwissenschaften überzeugend vertreten wird.