Bewertung:

Das Buch bietet eine wertvolle Übersetzung von Tertullians Werken zusammen mit dem lateinischen Text, was es zu einer wichtigen Primärquelle für das Verständnis des frühen christlichen Denkens macht. Die Übersetzungen werden für ihre Klarheit und Lesbarkeit gelobt, und die einleitenden Anmerkungen liefern hilfreiche Zusammenhänge. Einige Rezensenten äußern sich jedoch enttäuscht über die Auswahl des weniger wichtigen Werks von Tertullian in der Übersetzung und stellen fest, dass Teile des lateinischen Textes in der Übersetzung unkenntlich gemacht wurden.
Vorteile:⬤ Ausgezeichnete Übersetzung
⬤ klar und lesbar
⬤ enthält den lateinischen Text
⬤ hilfreiche Anmerkungen und Einführung
⬤ bietet Einblicke in das frühe Christentum
⬤ verantwortungsvoll von Experten veröffentlicht.
Enttäuschung über die Auswahl kleinerer Werke für die Übersetzung; einige Teile des lateinischen Textes sind unübersetzt geblieben.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Apology. de Spectaculis. Minucius Felix: Octavius
Der Afrikaner Q. Septimus Florens Tertullianus (ca.
150-222 n. Chr.), der große christliche Schriftsteller, wurde als Soldatensohn in Karthago geboren, erhielt eine Ausbildung in griechischer und römischer Literatur, Philosophie und Medizin, studierte Jura und wurde Verteidiger, wobei er ein geschickter und oft gewundener Streiter blieb. In Rom wurde er ein gelehrter und militanter Christ.
Nach einem Besuch der Kirchen in Griechenland (und Kleinasien?) kehrte er nach Karthago zurück und begründete dort in seinen Schriften eine christliche lateinische Sprache und Literatur. Er bemühte sich, die Begeisterung mit der Vernunft zu verbinden, die Forderungen der Bibel mit der Praxis der Kirche zu vereinen und den Besitz der Kirche an der wahren Lehre gegenüber Ungläubigen, Juden, Gnostikern und anderen zu verteidigen. In einigen seiner zahlreichen Werke verteidigte er das Christentum, in anderen griff er häretische Menschen und Glaubensrichtungen an; in wieder anderen befasste er sich mit der Moral.
In diesem Band stellen wir den Apologeticus und De Spectaculis vor. Von Minucius, einem frühchristlichen Schriftsteller unbekannten Datums, haben wir nur Octavius, eine lebhafte und lesenswerte Debatte zwischen einem Ungläubigen und einem christlichen Freund von Minucius, Octavius Ianuarius, einem Anwalt, der am Meeresufer von Ostia sitzt. Minucius selbst fungiert als vorsitzendes Gericht.
Octavius gewinnt den Streit. Das gesamte Werk vermittelt ein Bild der sozialen und religiösen Verhältnisse in Rom, offenbar gegen Ende des zweiten Jahrhunderts.