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On Exhortation to Chastity
Keiner verdient (Gunst), indem er den Ablass in Anspruch nimmt, sondern indem er dem Willen (seines Herrn) prompt Gehorsam leistet. Der Wille Gottes ist unsere Heiligung, denn er will, daß sein "Bild" - wir - auch sein "Ebenbild" werden, daß wir "heilig" sind, wie er selbst "heilig" ist.
Dieses Gut - ich meine die Heiligung - unterteile ich in mehrere Arten, damit wir in einer dieser Arten gefunden werden können. Die erste Art ist die Jungfräulichkeit von Geburt an; die zweite die Jungfräulichkeit von der zweiten Geburt an, d. h.
von der Taufe an; welche (zweite Jungfräulichkeit) entweder im Ehestand durch gegenseitigen Vertrag rein bleibt, oder aber durch Wahl in der Witwenschaft verharrt; ein dritter Grad bleibt, die Monogamie, wenn nach der Unterbrechung einer einmal geschlossenen Ehe ein Verzicht auf die geschlechtliche Verbindung erfolgt. Die erste Jungfräulichkeit ist die des Glücks und besteht in der völligen Unkenntnis dessen, wovon man sich später befreien will; die zweite ist die der Tugend und besteht darin, dass man die Macht, die man kennt, nicht anerkennt: Die übrige Art, nach der Auflösung der Ehe durch den Tod nicht mehr zu heiraten, ist nicht nur der Ruhm der Tugend, sondern auch der Ruhm der Mäßigung; denn Mäßigung ist das Nichtbedauern einer Sache, die weggenommen wurde, und zwar von Gott, dem Herrn, ohne dessen Willen kein Blatt vom Baum fällt und kein Sperling, der auch nur einen Pfennig wert ist, zur Erde fällt.