Bewertung:

Das Buch „Arabischer Frühling, libyscher Winter“ von Vijay Prashad bietet einen objektiven Überblick über die aktuelle politische Geschichte Libyens und konzentriert sich dabei auf die Auswirkungen der NATO-Intervention. Es bietet zwar wertvolle Einblicke und eine detaillierte Analyse der arabischen Aufstände, doch der Schreibstil und die Gliederung werden unterschiedlich bewertet. Einige Leser schätzen die gründliche Recherche, während andere es schwierig finden, das Buch zu lesen und ihm zu folgen. Auch die vermeintliche Voreingenommenheit des Autors und das Fehlen von Fußnoten stoßen auf Kritik.
Vorteile:** Bietet einen objektiven und sachdienlichen Überblick über die politische Geschichte Libyens. ** Bietet wertvolle Einblicke in die arabischen Aufstände und die Rolle der Weltmächte. ** Reich an Recherchen und Analysen, mit einer durchdachten Perspektive auf Imperialismus und nationale Befreiung. ** Gut geschrieben in einem lebendigen Stil, der es für einige Leser zugänglich macht. ** Nützlich für das Verständnis des breiteren Kontextes der Politik des Nahen Ostens.
Nachteile:** Schwieriger Schreibstil und Organisation machen es für manche Leser schwer zu lesen. ** Möglicherweise mangelt es an einer zentralen Analyse, da verschiedene Themen ohne tieferen Fokus durchlaufen werden. ** Wahrgenommene Voreingenommenheit des Autors könnte die Erzählung verfälschen. ** Fehlen von Fußnoten oder einer umfassenden Dokumentation der Behauptungen. ** Einige Leser fanden Ungenauigkeiten oder Halbwahrheiten in den Behauptungen des Autors.
(basierend auf 13 Leserbewertungen)
Arab Spring, Libyan Winter
Der Arabische Frühling hat die Welt in Atem gehalten. Durch Massenaktionen wurden Ben Ali in Tunesien und Hosni Mubarak in Ägypten gestürzt. Die revolutionäre Welle breitete sich bis in die letzten Winkel der arabischen Welt aus, von Marokko bis Bahrain. Es schien, als würden alle autoritären Staaten endlich befreit werden, auch die auf der arabischen Halbinsel. Die Macht des Volkes hatte diese Welle hervorgebracht und setzte sie fort.
In Libyen jedoch hatte die neue Weltordnung andere Vorstellungen. Die gesellschaftlichen Kräfte, die sich gegen Muammar Gaddafi auflehnten, begannen zu rebellieren, aber sie waren schwach. Die Franzosen und die Vereinigten Staaten schalteten sich ein und versprachen Ruhm und Ehre. Es folgte ein Abkommen mit den Saudis, die daraufhin ihre eigenen Truppen schickten, um die bahrainische Revolution niederzuschlagen, und die NATO begann mit ihrem Angriff und läutete damit einen libyschen Winter ein, der seinen Schatten auf den Arabischen Frühling warf.
Diese kurze, zeitgemäße Analyse ordnet den Angriff auf Libyen in den Kontext der Aufstände ein, die im Frühjahr 2011 durch den Nahen Osten fegten. Vijay Prashad untersucht die jüngste Geschichte des Qaddafi-Regimes, die gesellschaftlichen Kräfte, die sich ihm entgegenstellten, und die Rolle der Vereinten Nationen, der NATO und der übrigen Supermächte der Welt in dem darauf folgenden blutigen Bürgerkrieg.
Vijay Prashad ist Inhaber des George-und-Martha-Kellner-Lehrstuhls für südasiatische Geschichte sowie Professor und Direktor für internationale Studien am Trinity College in Hartford, Connecticut. Er ist Autor oder Herausgeber von mehr als einem Dutzend Büchern, darunter "Karma of Brown Folk" und zuletzt "The Darker Nations: A People's History of the Third World".
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