Bewertung:

Das Buch bietet eine umfassende und zum Nachdenken anregende Analyse des Aufstiegs und Niedergangs der Städte im Iran und ihrer Auswirkungen auf die Entwicklung der islamischen Gesellschaft. Während einige Leser es faszinierend und gut geschrieben finden, kritisieren andere, es sei zu trocken und akademisch.
Vorteile:Äußerst informativ, gut geschrieben, bietet faszinierende Rückschlüsse auf die islamische Gesellschaft und die Geschichte des Nahen Ostens und ist für Wissenschaftler zu empfehlen.
Nachteile:Kann trocken und langweilig sein, was seine Anziehungskraft auf ein breiteres Publikum jenseits von Akademikern einschränken könnte.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
Cotton, Climate, and Camels in Early Islamic Iran: A Moment in World History
Ein Boom in der Produktion und im Export von Baumwolle machte den Iran im neunten und zehnten Jahrhundert zur reichsten Region des islamischen Kalifats. Doch im elften Jahrhundert erlebte Irans beeindruckende Agrarwirtschaft einen steilen Niedergang, der die Vormachtstellung des Landes beendete.
Richard W. Bulliet stellt mehrere provokante Thesen auf, um diese bisher unerkannten historischen Ereignisse zu erklären. Bulliet zufolge ging der Boom der Baumwollproduktion unmittelbar mit der Ausbreitung des Islam einher, und der Niedergang der iranischen Landwirtschaft war auf eine erhebliche Abkühlung des Klimas zurückzuführen, die über ein Jahrhundert lang anhielt.
Das letztgenannte Phänomen führte auch dazu, dass türkische Nomadenstämme erstmals in den Iran eindrangen und eine politische Vorherrschaft begründeten, die über Jahrhunderte andauern sollte. Bulliet untermauert seine Argumentation mit innovativer quantitativer Forschung und jüngsten wissenschaftlichen Entdeckungen, indem er zunächst die Beziehung zwischen der iranischen Baumwollindustrie und dem Islam herstellt und dann die Beweise für das, was er als "Big Chill" bezeichnet, umreißt.
"Er wendet sich der Geschichte der Türken zu und konzentriert sich auf die lukrative, aber temperaturempfindliche Industrie der Kreuzung von ein- und zweihöckrigen Kamelen. Er kommt zu dem Schluss, dass diese ungewöhnliche Verkettung von Ereignissen nicht nur auf die Geschichte des Iran, sondern auch auf die Entwicklung des Weltgeschehens im Allgemeinen einen tiefgreifenden und lang anhaltenden Einfluss hatte.