Bewertung:

Das Buch „Occupied City“ von David Peace ist eine komplexe Erzählung, die im Tokio der Nachkriegszeit spielt und bei der Erforschung von Verbrechen und gesellschaftlichen Themen mehrere Perspektiven miteinander verschränkt. Während es für seinen poetischen Stil und seine Relevanz für zeitgenössische Themen geschätzt wird, finden viele Leser seine Struktur herausfordernd und manchmal frustrierend.
Vorteile:⬤ Fesselnde und relevante Handlung, die moderne Themen wie Betrug und Hilflosigkeit aufgreift.
⬤ Kreative und ehrgeizige Erzählstruktur, die mehrere Sichtweisen verwendet, ähnlich wie bei Rashomon.
⬤ Poetischer Stil und Tiefe in der Auseinandersetzung mit dem historischen Kontext und dem sozialen Kommentar.
⬤ Starke Schreibqualität, die das literarische Talent von Peace widerspiegelt.
⬤ Das experimentelle Erzählformat kann verwirrend und ablenkend sein.
⬤ Übermäßige Wiederholungen und die Länge des Textes können zur Ermüdung des Lesers führen.
⬤ Manche Leser finden es schwierig, sich auf das Buch einzulassen, weil sie es als selbstverliebt oder unklar strukturiert empfinden.
⬤ Ein hoher Preis für die ebook-Version kann potenzielle Käufer abschrecken.
(basierend auf 22 Leserbewertungen)
Occupied City: Book Two of the Tokyo Trilogy
Ein außergewöhnlicher und höchst origineller Kriminalroman" (New York Times Book Review), der uns in das besetzte Japan der Nachkriegszeit entführt, indem er eine Massenvergiftung (die auf einer wahren Begebenheit beruht), deren Folgen und die verborgenen Gräueltaten der Kriegszeit, die zu dem Verbrechen führten, nacherzählt.
"Ungeheuer kühn, absolut unwiderstehlich, zutiefst ernsthaft und anders als alles, was ich je gelesen habe" - New York Times Book Review
Am 26. Januar 1948 kommt ein Mann, der sich als Gesundheitsbeamter ausgibt, in eine Bank in Tokio. In der Nachbarschaft sei die Ruhr ausgebrochen, erklärt er, und er sei von den Besatzungsbehörden beauftragt worden, alle zu behandeln, die der Krankheit ausgesetzt gewesen sein könnten. Kurz nachdem er die von ihm verabreichte Medizin getrunken hat, sind zwölf Angestellte tot, vier sind bewusstlos, und der "Beamte" ist geflohen....
Zwölf Stimmen erzählen die Geschichte des Mordes aus verschiedenen Perspektiven. Eines der Opfer spricht, stellvertretend für alle Opfer, aus dem Grab. Wir lesen die immer verrückter werdenden Notizen eines der Ermittler, die verzweifelten Briefe eines amerikanischen Besatzers, das Zeugnis einer traumatisierten Überlebenden. Wir treffen einen Journalisten, einen Gangster, der zum Geschäftsmann wurde, einen "okkulten Detektiv", einen sowjetischen Soldaten, einen bekannten Maler. Jede Stimme vergrößert und vertieft das Porträt einer Stadt und eines Volkes, das sich seinen Weg aus einer kriegsbedingten Hölle bahnt.
Occupied City lässt uns in eine extreme Zeit und einen extremen Ort eintauchen, mit einer brillant idiosynkratischen, expressionistischen, hypnotisierenden Erzählung. Es ist ein atemberaubend kühnes Werk eines einzigartigen Schriftstellers.