Bewertung:

Jenny Erpenbecks „Heimsuchung“ ist eine einzigartige Erzählung, die das Leben in einem Haus an einem See in der Nähe von Berlin über einen Zeitraum von einem Jahrhundert erforscht. Sie stellt menschliche Erfahrungen vor dem Hintergrund historischer Veränderungen in Deutschland einander gegenüber und konzentriert sich dabei besonders auf die Themen Vertreibung, Krieg und den Lauf der Zeit. Das Haus wird zu einer zentralen Figur, die Zeuge des Lebens der verschiedenen Bewohner wird, die Freude, Tragödien und Verlust erleben. Während das Buch für seine lyrische Prosa und seine tiefgründige thematische Erkundung Bewunderung geerntet hat, wurde es auch wegen seiner fragmentarischen Struktur und der empfundenen emotionalen Distanz kritisiert.
Vorteile:⬤ Meisterhafte Sprache und lyrische Prosa.
⬤ Innovative Struktur; das Haus als zentrale Figur ist ein neuartiger Ansatz.
⬤ Bietet Einblicke in die deutsche Geschichte und persönliche Erfahrungen über verschiedene Epochen hinweg.
⬤ Regt zum Nachdenken und zur Kontemplation an.
⬤ Manche Leser finden es eindringlich und emotional beeindruckend, so dass sich ein genaues Lesen lohnt.
⬤ Der Schreibstil kann sich stumpf und distanziert anfühlen, was es schwierig macht, eine Verbindung zu den Figuren herzustellen.
⬤ Die fragmentierte Erzählstruktur mit vielen sich wiederholenden Abschnitten kann zu Verwirrung führen.
⬤ Einige Leser fanden das Tempo zu langsam und es fehlte an Handlung.
⬤ Schwierig zu folgen, da die Zeitachse springt und es keine klare Handlung gibt.
⬤ Erfordert hohe Konzentration und Aufmerksamkeit, was nicht alle Leser anspricht.
(basierend auf 48 Leserbewertungen)
Visitation
Ein bewaldetes Grundstück an einem brandenburgischen See vor den Toren Berlins steht im Mittelpunkt dieses düster-sinnlichen, elegischen Romans.
Jahrhundert, über die Weimarer Republik, den Zweiten Weltkrieg, die sozialistische DDR und schließlich die Wiedervereinigung und ihre Folgen - Besuch erzählt die Lebensgeschichten von zwölf Menschen, die in diesem einen magischen kleinen Haus ihr Zuhause finden wollen. Der Roman bricht in den Alltag des Hauses ein und schimmert durch ihn hindurch, während er von den Leidenschaften und Schicksalen seiner Bewohner erzählt.
Elegant und poetisch bildet Besuch ein literarisches Mosaik des letzten Jahrhunderts, das Wunden aufreißt und Momente der Versöhnung bietet, mit seiner Dramatik und seiner exquisiten Beschwörung einer Landschaft, die kein politischer Umbruch wirklich verändern kann.