Bewertung:

Das Buch „Go, Went, Gone“ von Jenny Erpenbeck ist eine ergreifende Erkundung der Flüchtlingskrise durch die Linse eines deutschen Professors im Ruhestand, Richard, der mit den Geschichten afrikanischer Flüchtlinge in Berlin verwoben wird. Die Autorin entwirft eine elegante Erzählung, die sich mit Themen wie Menschlichkeit, Hoffnung und der Komplexität kultureller und bürokratischer Barrieren auseinandersetzt.
Vorteile:Die Prosa ist elegant und wunderschön geschrieben und bietet eine eindringliche Darstellung des Lebens der Flüchtlinge. Die Charaktere, insbesondere die Flüchtlinge, werden mit Tiefe und Einfühlungsvermögen dargestellt, was zu einer emotionalen Beteiligung des Lesers führt. Das Buch behandelt ein aktuelles und wichtiges Thema mit einer ausgewogenen Mischung aus Realismus und Hoffnung. Es ist eine ergreifende Meditation über Zugehörigkeit und Menschlichkeit, und viele Leserinnen und Leser finden die Themen relevant für aktuelle globale Fragen.
Nachteile:Einige Leser waren der Meinung, dass der Roman langsam anfing und Zeit brauchte, um in Schwung zu kommen. Richard, der Hauptfigur, fehlte es an Tiefe und er entwickelte sich als Person nicht genug, so dass er eher wie eine bequeme erzählerische Figur wirkte und nicht wie ein vollwertiger Charakter. Die Erkundung der Erfahrungen der Flüchtlinge wirkte manchmal überwältigend, da zu viele Geschichten in schneller Abfolge eingeführt wurden, was es den Lesern schwer machte, eine tiefe Verbindung zu allen Figuren aufzubauen.
(basierend auf 140 Leserbewertungen)
Go, Went, Gone
Go, Went, Gone ist der meisterhafte neue Roman der gefeierten deutschen Schriftstellerin Jenny Erpenbeck, „eine der bedeutendsten deutschsprachigen Schriftstellerinnen ihrer Generation“ (The Millions). Der Roman erzählt die Geschichte von Richard, einem pensionierten Professor für Klassische Philologie, der in Berlin lebt.
Seine Frau ist gestorben, und er führt ein gewöhnliches Leben, bis er eines Tages auf dem Alexanderplatz einige afrikanische Flüchtlinge bei einem Hungerstreik beobachtet. Aus Neugierde wird Mitgefühl und eine innere Wandlung, als er ihre Unterkunft besucht, sie interviewt und in ihr erschütterndes Schicksal verwickelt wird.
Go, Went, Gone“ ist eine vernichtende Anklage gegen die westliche Politik gegenüber der europäischen Flüchtlingskrise, aber auch ein berührendes Porträt eines Mannes, der feststellt, dass er mehr mit den Afrikanern gemeinsam hat, als ihm bewusst ist. Das von Susan Bernofsky hervorragend übersetzte Buch Go, Went, Gone greift eines der wichtigsten Themen unserer Zeit auf und stellt sich ihm frontal mit einer Stimme, die sowohl nostalgisch als auch beängstigend ist.