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Evidence
Howard S. Becker ist ein Meister seines Fachs.
Sein Ruf als Lehrer wie auch als Soziologe wird durch sein Bestseller-Quartett soziologischer Leitfäden untermauert: Writing for Social Scientists, Tricks of the Trade, Telling About Society, und What About Mozart? Was ist mit Mord? Es stellt sich heraus, dass der Meistersoziologe noch einen weiteren Trick im Ärmel hat - einen fünften Ratgeber, Evidence. Becker hat siebzig Jahre lang über das Problem der Evidenz nachgedacht. Er argumentiert, dass Sozialwissenschaftler die Frage nach der Nützlichkeit ihrer Daten als Beweis für ihre Ideen nicht ernst genug nehmen.
Beispielsweise haben Forscher lange Zeit den Beruf des Vaters einer Person als Beweis für die soziale Schicht der Familie herangezogen, aber Studien haben gezeigt, dass dies ein fehlerhaftes Maß ist - zum einen beantworten viele Menschen diese Frage zu vage, um die Argumentation plausibel zu machen. Das Buch ist voll von solchen Beispielen, und Becker nutzt sie, um eine Reihe von Fehlern aufzudecken und Möglichkeiten vorzuschlagen, sie zu vermeiden oder sie sogar zu eigenen Forschungsthemen zu machen.
Er argumentiert nachdrücklich, dass ein großer Teil der Forschungsarbeit darin besteht, Fehler zu beseitigen, da keine Methode der Datenerhebung völlig zuverlässige Informationen liefert. Beckers neuester Leitfaden ist ein wertvolles Werkzeug für Sozialwissenschaftler aller Art.