Bewertung:

Das Buch „Was ist mit Mozart? What About Murder?“ von Howard Becker erhält gemischte Kritiken. Einige Leser schätzten den zugänglichen Stil und die zum Nachdenken anregenden Einblicke in die Soziologie, während andere es langweilig oder schlecht geschrieben fanden. Beckers Fähigkeit, komplexe Themen mit Humor und Geradlinigkeit anzugehen, wird gelobt, aber die Erwartungen an detailliertere juristische oder wissenschaftliche Ansätze wurden von einigen Lesern nicht erfüllt.
Vorteile:⬤ Zugänglicher und geradliniger Schreibstil.
⬤ Regt zum Nachdenken an und bietet einen Rahmen für das Verständnis komplexer soziologischer Themen.
⬤ Humor und Klarheit machen es sowohl für Soziologen als auch für Nicht-Soziologen geeignet.
⬤ Aufschlussreiche Reflexionen über Beckers Forschung in verschiedenen Bereichen.
⬤ Fördert das kritische Denken und das Verständnis für gesellschaftliche Nuancen.
⬤ Einige Leser fanden es langweilig und schlecht geschrieben.
⬤ Das Buch kann erhebliche geistige Anstrengung erfordern, worauf einige nicht vorbereitet waren.
⬤ Die Erwartungen an juristische oder streng wissenschaftliche Ansätze wurden nicht erfüllt.
⬤ Einige empfanden den Inhalt manchmal als schwerfällig und hätten sich mehr spezifische Fallstudien gewünscht.
(basierend auf 12 Leserbewertungen)
What about Mozart? What about Murder?: Reasoning from Cases
1963 hielt Howard S. Becker einen Vortrag über Abweichung, in dem er die damals übliche Definition, dass Abweichung von Natur aus kriminell und abnormal sei, in Frage stellte und argumentierte, dass Abweichung stattdessen besser als eine Funktion der Etikettierung zu verstehen sei.
Am Ende seines Vortrags sah ein angesehener Kollege, der im hinteren Teil des Saals stand und eine Zigarre paffte, Becker fragend an und fragte: "Was ist mit Mord? Ist das nicht wirklich abartig? "Es klang, als sei Becker in die Enge getrieben worden. Becker ließ sich jedoch nicht unterkriegen. Vernünftige Menschen, so entgegnete er, sind sich nicht einig darüber, ob bestimmte Tötungen Mord oder gerechtfertigte Tötung sind, und diese Unterschiede hängen davon ab, welche Art von Menschen die Tötung begangen haben.
In Was ist mit Mozart? What About Murder? zeigt Becker anhand dieses und vieler anderer Beispiele, dass es unterschiedliche Wege gibt, die Gesellschaft zu erforschen: einen, der sich auf sorgfältig untersuchte, konkrete Fälle stützt, und einen anderen, der sich auf Spekulationen und auf so genannte "Killerfragen" stützt, die darauf abzielen, den Gegner durch das Anführen erfundener Fälle zu Fall zu bringen. Becker schöpft aus seiner lebenslangen Erfahrung in der soziologischen Forschung und seinem Wissen, um in hilfreichen Details zu zeigen, wie man eine Vielzahl von Fallbeispielen nutzen kann, um soziologisches Wissen aufzubauen.
Mit seinem charakteristischen Gesprächsflair und seiner informellen, persönlichen Perspektive liefert Becker einen Leitfaden, den Forscher nutzen können, um durch Fallstudien allgemeines soziologisches Wissen zu gewinnen. Er setzt sich für eine Forschung ein, die über genügend Daten verfügt, um über Vermutungen hinauszugehen, und fordert die Forscher auf, die von ihm so genannten "Skelettfälle" zu vermeiden, bei denen fiktive Geschichten verwendet werden, die sich als wissenschaftliche Beweise ausgeben.
Vor dem Hintergrund seiner langen Karriere liefert Becker ein überzeugendes Buch, das sicherlich die Art und Weise verändern wird, wie Wissenschaftler in vielen Bereichen ihre Forschung angehen.