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Making the Grade: The Academic Side of College Life
Auf der Grundlage von drei Jahren detaillierter anthropologischer Beobachtung schildert dieser Bericht über die studentische Kultur die akademischen Beziehungen der Studenten zu den Lehrkräften und der Verwaltung als eine Art Unterwerfung. Abgesehen von seltenen Krisenmomenten wurde das studentische Leben schon immer von Noten und Notendurchschnitten beherrscht.
Die Autoren von Making the Grade behaupten, dass die Betonung von Noten im akademischen Leben fortbesteht, auch wenn sie von Zeit zu Zeit unterschiedliche Formen angenommen hat. Von dieser Prämisse ausgehend argumentieren sie, dass die soziale Organisation, die zu dieser Betonung geführt hat, im Laufe des Jahrhunderts bemerkenswert stabil geblieben ist. Becker, Geer und Hughes erörtern verschiedene Aspekte des College-Lebens und untersuchen den Grad der Autonomie, den die Studenten über jeden Aspekt ihres Lebens haben.
Die Studenten verhandeln mit den Behörden über die Bedingungen des politischen und organisatorischen Lebens auf dem Campus - die Studentenregierung, die unabhängigen Studentenorganisationen und die Studentenzeitung - und bewahren sich selbst wesentliche Bereiche für autonomes Handeln. Dieselben Behörden überlassen es ihnen, Aspekte ihres Privatlebens wie Freundschaften und Verabredungen so zu gestalten, wie sie es wünschen.
Wenn es jedoch um akademische Angelegenheiten geht, sind die Studierenden den Entscheidungen der Fakultäten und der Hochschulverwaltung unterworfen. Becker befasst sich in seiner neuen Einführung mit diesem anhaltenden Mangel an Autonomie im Studentenleben. Er untersucht auch neue Phänomene wie die Auswirkungen der Noteninflation und die Tatsache, dass in der realen Arbeitswelt der Erwachsenen neben guten Noten zunehmend auch berufliches und technisches Fachwissen zur notwendigen Voraussetzung für Erfolg geworden ist.
Making the Grade ist nach wie vor ein unvergleichlicher Beitrag zu den Studien über Akademiker, Studenten und das Hochschulleben. Es wird für Universitätsverwalter, Professoren, Studenten und Soziologen von Interesse sein.