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Image Science: Iconology, Visual Culture, and Media Aesthetics
Vor fast dreißig Jahren trug W. J. T. Mitchells Iconology dazu bei, das interdisziplinäre Studium der visuellen Medien zu begründen, das heute ein zentrales Merkmal der Geisteswissenschaften ist. Zusammen mit seinen nachfolgenden Werken Picture Theory und What Do Pictures Want? führte Mitchell mit seinem mittlerweile klassischen Werk Ideen wie den pictorial turn, die Unterscheidung zwischen Bild und Bild, das Metabild und das Biobild ein. Diese Schlüsselkonzepte implizieren eine Annäherung an Bilder als wahre Untersuchungsobjekte - eine "Bildwissenschaft".
In Fortführung dieser einflussreichen Denkrichtung versammelt Image Science Mitchells jüngste Aufsätze zu Medienästhetik, visueller Kultur und künstlerischer Symbolik. Die Kapitel befassen sich mit Themen wie der Physik und Biologie von Bildern, der digitalen Fotografie und dem Realismus, der Architektur und den neuen Medien sowie der Besetzung des Raums in zeitgenössischen Volksaufständen. Das Buch wirft sowohl einen Blick zurück auf die Entstehung der Ikonologie als Fachgebiet als auch einen Blick nach vorn auf das, was möglich sein könnte, wenn die Bildwissenschaft sich Bildern tatsächlich auf die gleiche Weise nähern kann wie die empirischen Wissenschaften den Naturphänomenen.
Unverzichtbar für alle, die sich mit visuellen Medien befassen, ist Image Science ein brillanter Aufruf zu einer Methode des Bildstudiums, die den "two-culture split" zwischen Natur- und Geisteswissenschaften überwindet.