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Cloning Terror: The War of Images, 9/11 to the Present
Der Begriff „Krieg gegen den Terror“ ist zwar aus dem offiziellen Sprachgebrauch verschwunden, aber er ist in der amerikanischen Psyche noch immer präsent, und unser Verständnis davon ist kaum vollständig. Das wird es auch nicht, argumentiert W. J. T. Mitchell, ohne ein Verständnis der Bilder, die er hervorgebracht hat und die ihn hervorgebracht haben.
Bei der Untersuchung der Rolle verbaler und visueller Bilder im Krieg gegen den Terrorismus stößt Mitchell auf einen Konflikt, dessen wackelige metaphorische und imaginäre Konzeption seine eigene Realität geschaffen hat. Gleichzeitig ortet Mitchell im Konzept der Klone und des Klonens eine Angst vor neuen Formen der Bilderzeugung, die die politischen Auswirkungen des Krieges gegen den Terror noch verstärkt hat. Klonen und Terror, so argumentiert er, weisen eine unheimliche strukturelle Ähnlichkeit auf und pendeln zwischen imaginären und realen, metaphorischen und buchstäblichen Erscheinungsformen hin und her. In Mitchells verblüffender Analyse entpuppt sich das Klonen von Terror als unvermeidliche Metapher für die Art und Weise, in der der Krieg gegen den Terror nicht nur dazu beigetragen hat, mehr Kämpfer für die dschihadistische Sache zu rekrutieren, sondern auch die amerikanische Verfassung mit einer „glaubensbasierten“ Außen- und Innenpolitik untergraben hat.
Indem er die vermummten Gefangenen von Abu Ghraib mit den geklonten Stormtroopern der Star-Wars-Saga zusammenbringt, lenkt Mitchell die Aufmerksamkeit auf die gesichtslosen, anonymen Figuren, die sich an den ständig wechselnden und unauffindbaren „Fronten“ des Kriegs gegen den Terror aufhalten. Cloning Terror ist eine beeindruckende neue Untersuchung der Rolle von Bildern durch unseren führenden Ikonologen und wird unser Verständnis des visuellen Vermächtnisses einer neuen Art von Krieg erweitern und unser Verständnis von zeitgenössischer Biomacht und Biopolitik neu gestalten.