Bewertung:

Das Buch von Bazerman und Tenbrunsel bietet eine eingehende Analyse der ethischen Entscheidungsfindung und hebt das Konzept der „blinden Flecken“ hervor, die Menschen oft dazu bringen, trotz guter Absichten gegen ihre ethischen Überzeugungen zu handeln. Es verbindet Erkenntnisse aus der Verhaltensethik und der Psychologie, um die Mechanismen zu erklären, die hinter ethischem Versagen bei Einzelpersonen und Organisationen stehen, und bietet Strategien zur Bewältigung dieser Herausforderungen. Viele Rezensenten fanden das Buch aufschlussreich und anwendbar, insbesondere im geschäftlichen Kontext, obwohl einige kritisierten, dass es zu kurz sei und keine endgültigen Lösungen biete.
Vorteile:Fesselnd geschrieben, mit klaren Erklärungen und nachvollziehbaren Beispielen. Bietet wertvolle Einblicke in ethisches Verhalten und Entscheidungsfindung. Viele fanden es augenöffnend und nützlich für das Verständnis von persönlicher und organisatorischer Ethik. Die Glaubwürdigkeit der Autoren verleiht dem Inhalt zusätzliches Gewicht. Es werden spezifische Strategien angeboten, um ethische Fallstricke zu vermeiden.
Nachteile:In einigen Kritiken wurde erwähnt, dass das Buch zu kurz ist und abrupt endet. Einige Rezensenten bemängelten das Fehlen zentraler ethischer Leitlinien und stellten die Relativität der dargestellten Ethik in Frage. Es wird behauptet, dass die Autoren voreingenommen sind und dass einige Schlussfolgerungen unbegründet sind oder auf überzogenen Analogien beruhen.
(basierend auf 53 Leserbewertungen)
Blind Spots: Why We Fail to Do What's Right and What to Do about It
Wenn wir mit einem ethischen Dilemma konfrontiert werden, denken die meisten von uns, dass wir für unsere Prinzipien einstehen würden. Aber wir sind nicht so ethisch, wie wir glauben. In Blind Spots untersuchen die führenden Wirtschaftsethiker Max Bazerman und Ann Tenbrunsel, wie wir unsere Fähigkeit, das Richtige zu tun, überschätzen und wie wir unethisch handeln, ohne es zu wollen. Vom Zusammenbruch von Enron und der Korruption in der Tabakindustrie bis hin zum Verkauf des defekten Ford Pinto, dem Untergang von Bernard Madoff und der Challenger-Raumfährenkatastrophe untersuchen die Autoren die Art des ethischen Versagens in der Geschäftswelt und darüber hinaus und zeigen auf, wie wir ethischer werden und die Kluft zwischen dem, was wir sind, und dem, was wir sein wollen, überbrücken können.
Das Buch erklärt, warum traditionelle Ethikansätze nicht funktionieren, und zeigt auf, wie blinde Flecken wie ethisches Fading - die Entfernung der Ethik aus dem Entscheidungsprozess - zu Tragödien und Skandalen wie der Challenger-Raumfährenkatastrophe, dem Steroidgebrauch in der Major League Baseball, dem Zusammenbruch der Finanzmärkte und der Energiekrise geführt haben. Die Autoren zeigen, wie sich ethische Standards verschieben, wie wir es versäumen, das unethische Verhalten anderer zu bemerken und darauf zu reagieren, und wie Compliance-Initiativen unethisches Verhalten sogar fördern können. Sie argumentieren, dass es immer wieder zu Skandalen kommen wird, wenn solche Ansätze nicht die Psychologie der mit ethischen Dilemmata konfrontierten Personen berücksichtigen. Die Autoren unterscheiden zwischen unserem "Soll-Ich" (der Person, die weiß, was richtig ist) und unserem "Wollen-Ich" (der Person, die letztendlich Entscheidungen trifft) und zeigen ethische Schwachstellen auf, die zu fragwürdigen Handlungen führen.
Blind Spots schlägt innovative individuelle und gruppenbezogene Taktiken zur Verbesserung des menschlichen Urteilsvermögens vor und zeigt uns, wie wir der Ethik an unseren Arbeitsplätzen, in unseren Institutionen und in unserem täglichen Leben einen Platz einräumen können.