Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 14 Stimmen.
Clinton's Elections: 1992, 1996, and the Birth of a New Era of Governance
Bei den Präsidentschaftswahlen 1980, 1984 und 1988 erhielten die drei demokratischen Kandidaten im Durchschnitt etwa 10 % der Stimmen im Wahlmännerkollegium - ein geringerer Anteil als jede andere Partei bei drei aufeinanderfolgenden Präsidentschaftswahlen in der Geschichte der USA. Bei den nächsten sieben Wahlen gewannen die Demokraten mit einer Ausnahme (2004) alle Wahlen in der Bevölkerung - ein Kunststück, das seit der Gründung der Demokratischen Partei in den 1820er Jahren von keiner politischen Partei mehr vollbracht wurde.
Was diese Rekorde voneinander trennte, war die Wahl und die Präsidentschaft von Bill Clinton, dessen zentrale Rolle bei der Einleitung einer neuen Ära der amerikanischen Politik - im Guten wie im Schlechten - in diesem Buch untersucht wird. Vielleicht weil Clintons Präsidentschaft durch sechs Jahre geteilter Regierungen behindert wurde, in einem Sexskandal und einem Amtsenthebungsverfahren endete und zwischen republikanischen Regierungen lag, ist es leicht zu vergessen, dass er eine Präsidentschaftspartei wiederbelebte, die fast tot war. In Clinton's Elections beschreibt Michael Nelson, wie Clinton durch seine unnachgiebige Hinwendung zur Mitte den Demokraten zu neuem Glanz verhalf - aber auch, paradoxerweise, die Mitte effektiv auslöschte, indem er die neue politische Realität extremer Parteispaltung und dysfunktionaler Regierung einführte.
Nelson zeichnet Clintons Platz in der amerikanischen Politik von seinem Auftauchen als potenzieller Kandidat im Jahr 1988 bis hin zu seiner Rolle in politischen Kampagnen bis zum Jahr 2016 nach und zeichnet ein geschicktes Porträt eines versierten Politikers, der inmitten einer gespaltenen Regierung agiert und strategische Schritte unternimmt, um seine Macht zu konsolidieren und zukünftige Siege zu sichern. Mit seiner fesselnden Erzählung und prägnanten Analyse macht sein Buch einen Wendepunkt in der modernen amerikanischen politischen Landschaft verständlich - und legt die Wurzeln unserer aktuellen Ära der politischen Dysfunktion offen.