
Coleridge as Poet and Religious Thinker
Jahrhundert gab es eine deutliche Kluft zwischen denjenigen, die Coleridge als religiösen Denker lasen, und denjenigen, die ihn als Dichter lasen. Auch heute noch fällt es Lesern und Kritikern schwer, nicht einen Aspekt seines Werks unter Ausschluss des anderen zu betrachten.
David Jasper betrachtet Coleridge als Dichter, Literaturkritiker, Theologe und Philosoph und sieht in ihm einen repräsentativen Vertreter des europäischen und englischen romantischen Denkens über Poesie, Religion und die Rolle des Künstlers. Seine frühesten Schriften stehen in engem Zusammenhang mit seinem reifen religiösen und kritischen Denken, und seine größten Gedichte, "Kubla Khan", "The Rime of the Ancient Mariner" und die Ode "Dejection", sind ein notwendiges Vorspiel zu den Prosaschriften der mittleren Periode von Coleridges Leben. Die Selbstreflexion über den Entstehungsprozess von Poesie und Kunst, insbesondere in der Biographia Literaria, ist eine wichtige Entwicklung in Coleridges Verständnis der Beziehung zwischen dem Endlichen und dem Unendlichen durch die Inspiration des Dichters.
Die Beschäftigung mit der Natur der Inspiration, der Vorstellungskraft und der Ironie im kreativen Schreiben führt direkt zu seinen späteren Diskussionen über das Bedürfnis des Menschen nach einem göttlichen Erlöser und die Natur der göttlichen Offenbarung. In der späteren Poesie wird dem Thema der Selbstreflexion Aufmerksamkeit geschenkt, wobei das geistige Wachstum ein Teil der poetischen Entwicklung ist und sich gegenseitig ausgleicht.
Der letzte Teil des Buches betrachtet Coleridges spätere Prosa und verbindet seine Überlegungen zur Poesie mit einer Erkenntnistheorie, die er vor allem von Kant und Fichtee in einer Diskussion über Offenbarung und das radikal Böse gelernt hat. Abschließend wird Coleridges religiöse Position anhand der späten, noch unveröffentlichten Notizbücher und der fragmentarischen Reste des lange geplanten Opus Maximum zusammengefasst.
Das letzte Kapitel stellt eine Verbindung zwischen Coleridge und einer neueren Debatte über die Natur der Inspiration, der poetischen und der göttlichen, her, die sich aus Austin Farrers Bampton Lectures The Glass of Vision ergibt.