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Everyday Life in the Modern World
Der Philosoph, Soziologe und Stadttheoretiker Henri Lefebvre (1901-1991) war einer der großen Gesellschaftstheoretiker des 20. Jahrhunderts und leistete Pionierarbeit bei der Theoretisierung des Alltagslebens und des Raums.
In diesem faszinierenden Buch, das nach seiner Erstveröffentlichung in den 1960er Jahren zu einem Manifest des städtischen Aktivismus wurde, stellt Lefebvre eine wichtige Frage: Was gibt einer Gesellschaft, die sich ständig verändert, die Illusion von Stabilität? Für Lefebvre liegt die Antwort darin, dass unser tägliches Leben das Produkt von Entscheidungen ist, von denen wir entfremdet sind, was zu dem führt, was er denkwürdig als „durch Terror erzwungene Passivität“ beschreibt. Der moderne Kapitalismus produziert und kontrolliert den Raum um uns herum: Die Gebäude, in denen wir arbeiten, die Straßen, auf denen wir fahren, und sogar die Parks, die uns umgeben, sind künstlich und kontrolliert und isolieren das Individuum in einem Leben der Wiederholung. Lefebvre lehnt eine solche Welt der Kontrolle und Monotonie ab und plädiert stattdessen für eine spontane, utopische Kreativität, in der sich die Menschen in sinnvoller Arbeit und Freizeit engagieren können.
Mit seinen tiefgründigen und prophetischen Einsichten in die Auswirkungen des Kapitalismus und der Urbanisierung ist Everyday Life in the Modern World nach wie vor ein klassisches Werk eines herausragenden Denkers und heute unverzichtbare Lektüre.
Diese Ausgabe der Routledge Classics enthält ein neues Vorwort von Claire Revol und Rob Shields.