Bewertung:

Das Buch gilt als ein bedeutendes Werk der Stadttheorie, insbesondere aus marxistischer Sicht. Während einige Rezensenten seine Bedeutung und seinen intellektuellen Beitrag hervorheben, kritisieren andere seinen abstrakten Charakter und den dichten Jargon. Insgesamt scheint es ein Schlüsseltext für Stadtplaner und Wissenschaftler zu sein, auch wenn es für Gelegenheitsleser eine Herausforderung sein kann.
Vorteile:Das Buch gilt als Klassiker für Stadtplaner und als unverzichtbar für diejenigen, die ihr Studium der Stadttheorie beginnen. Es bietet eine tiefgreifende intellektuelle Analyse und Neuinterpretation der Marx'schen Werke zum Städtebau. In mehreren Rezensionen werden seine Qualität und sein Wert gelobt.
Nachteile:Viele finden den Text jargonartig, abstrakt und schwer zu lesen, und einige meinen, es fehle ihm an praktischer Bedeutung, obwohl er in akademischen Kreisen als „Pflichtlektüre“ gilt. Außerdem mag der marxistische Unterton nicht alle Leser ansprechen, was ihn für ein breiteres Publikum weniger zugänglich macht.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
The Urban Revolution
Das ursprünglich 1970 veröffentlichte Werk The Urban Revolution stellt Henri Lefebvres erste nachhaltige Kritik der städtischen Gesellschaft dar, in der er Pionierarbeit bei der Anwendung semiotischer, strukturalistischer und poststrukturalistischer Methoden zur Analyse der Entwicklung der städtischen Umwelt leistet. Obwohl es weithin als ein grundlegendes Buch für das zeitgenössische Denken über die Stadt gilt, wurde The Urban Revolution nie ins Englische übersetzt - bis jetzt.
Diese erste englische Ausgabe, geschickt übersetzt von Robert Bononno, macht Lefebvres ausgefeilte Einsichten in die urbanen Dimensionen des modernen Lebens einem breiten Publikum zugänglich. Lefebvre geht von der Prämisse aus, dass die totale Urbanisierung der Gesellschaft ein unvermeidlicher Prozess ist, der seinen Kritikern neue Interpretations- und Wahrnehmungsansätze abverlangt, die das Urbane als ein komplexes Untersuchungsfeld anerkennen. In Ablehnung der kalten, modernistischen Visionen der Stadt, insbesondere derjenigen, die von rationalistischen Architekten und Stadtplanern wie Le Corbusier verkörpert wurden, artikuliert Lefebvre stattdessen die gelebten Erfahrungen der einzelnen Stadtbewohner.
Im Gegensatz zur Ideologie des Urbanismus und ihrer Abhängigkeit von Kommerzialisierung und Bürokratisierung - der kapitalistischen Logik von Markt und Staat - entwirft Lefebvre eine urbane Utopie, die durch Selbstbestimmung, individuelle Kreativität und authentische soziale Beziehungen gekennzeichnet ist. Als brillant konzipierte und theoretisch rigorose Untersuchung der Realitäten und Möglichkeiten des städtischen Raums bleibt The Urban Revolution eine unverzichtbare Analyse und Anleitung zum Wesen der Stadt.
Henri Lefebvre (gest. 1991) war einer der bedeutendsten europäischen Denker des zwanzigsten Jahrhunderts. Zu seinen zahlreichen Büchern gehören The Production of Space (1991), Everyday Life in the Modern World (1994), Introduction to Modernity (1995) und Writings on Cities (1995).
Robert Bononno ist hauptberuflicher Übersetzer und lebt in New York. Zu seinen jüngsten Übersetzungen gehören The Singular Objects of Architecture von Jean Baudrillard und Jean Nouvel (Minnesota, 2002) und Cyberculture von Pierre Levy (Minnesota, 2001).