Bewertung:

Das Buch untersucht kritisch, wie puertoricanische und philippinische Eliten mit dem amerikanischen Kolonialprojekt interagierten, und konzentriert sich dabei auf die politischen Kulturen, die ihr Verständnis von Demokratie und Unabhängigkeit prägten. Go argumentiert, dass kulturelle Institutionen die Interpretationen und Umsetzungen der amerikanischen Vormundschaft durch die lokalen Eliten beeinflussten, was die Komplexität und Widersprüchlichkeit ihrer politischen Entwicklungen verdeutlicht.
Vorteile:Das Buch bietet einen multidisziplinären Einblick in die Kolonialgeschichte, analysiert sorgfältig die politische Rhetorik und stellt eine überzeugende These zur Bedeutung der politischen Kultur auf. Es ist fundiert recherchiert, nutzt archivarische Quellen und untersucht historische Parallelen, was es für Wissenschaftler aus Soziologie, Geschichte und Kulturwissenschaften wertvoll macht. Der vergleichende Ansatz beleuchtet die unterschiedlichen politischen Entwicklungen in Puerto Rico und auf den Philippinen unter amerikanischem Einfluss.
Nachteile:Die Arbeit könnte einige Sozialwissenschaftler aufgrund der Verwendung von Semiotik und postmodernen Methoden, die als übermäßig komplex angesehen werden könnten, abschrecken. Für diejenigen, die sich mit Kulturtheorien oder dem historischen Kontext der diskutierten politischen Beziehungen nicht auskennen, besteht eine mögliche Einschränkung.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
American Empire and the Politics of Meaning: Elite Political Cultures in the Philippines and Puerto Rico During U.S. Colonialism
Als die Vereinigten Staaten nach dem Spanisch-Amerikanischen Krieg die Kontrolle über die Philippinen und Puerto Rico übernahmen, erklärten sie, dass sie ihre neuen Kolonien durch Unterricht in Selbstverwaltung und Demokratie nach amerikanischem Vorbild umgestalten würden. In beiden Gebieten errichteten die US-Kolonialbeamten ein umfassendes öffentliches Schulsystem und richteten Wahlen und Regierungsinstitutionen nach amerikanischem Vorbild ein.
Die Beamten richteten ihre Lektionen in demokratischer Regierungsführung an die politische Elite: die relativ kleine Klasse der Wohlhabenden, Gebildeten und politisch Mächtigen in jeder Kolonie. Die Amerikaner behielten zwar die letztendliche Kontrolle, ließen die Elite aber wählen, lokale Ämter bekleiden und in nationalen Versammlungen die Gesetzgebung formulieren. American Empire and the Politics of Meaning (Das amerikanische Imperium und die Politik der Bedeutung) ist eine Untersuchung darüber, wie sich diese Bemühungen, der Elite von Puerto Rico und den Philippinen eine praktische Ausbildung in der Selbstverwaltung zu vermitteln, in den ersten Jahren der amerikanischen Kolonialherrschaft, von 1898 bis 1912, vor Ort auswirkten.
Es ist die erste systematische vergleichende Analyse dieser frühen Übungen der amerikanischen imperialen Macht. Der Soziologe Julian Go zeigt auf, wie die amerikanischen Behörden "Kultur" sowohl als Instrument als auch als Ziel der Herrschaft einsetzten und wie die puertoricanische und philippinische Elite die angeblich gutartigen Absichten der Amerikaner aufnahm, sich kreativ damit auseinandersetzte und sie manchmal stillschweigend unterlief.
Go geht nicht davon aus, dass der Versuch, eine Demokratie nach amerikanischem Vorbild zu transplantieren, zu unvereinbaren "Kulturkonflikten" führte, sondern bewertet komplexe Prozesse der kulturellen Anpassung und Transformation. Indem er reichhaltige historische Details mit umfassenderen Theorien über Bedeutung, Kultur und Kolonialismus kombiniert, liefert er eine innovative Studie über die verborgenen Überschneidungen von politischer Macht und kultureller Bedeutungsgebung in Amerikas frühestem Überseeimperium.