Bewertung:

Diana Taylors Buch untersucht die Überschneidung von Performance Studies und kulturellem Wissen in lateinamerikanischen Kontexten und präsentiert eine gründliche Analyse, wie Performances als Akte der sozialen Erinnerung und Identität dienen. Sie schlägt neue Methoden und ein neues Vokabular vor, die die traditionellen Narrative in Frage stellen und den verkörperten Charakter der Wissensvermittlung betonen. Das Werk wird von Wissenschaftlern und Studenten verschiedener Fachrichtungen wegen seiner Klarheit und Tiefe hoch geschätzt und stellt einen wichtigen Beitrag zum Fachgebiet dar.
Vorteile:Gründliche Analyse von Aufführungen in Lateinamerika, innovative Konzepte von Archiv und Repertoire, ansprechender Schreibstil, geeignet für ein breites Spektrum von Lesern, von Studenten bis zu erfahrenen Wissenschaftlern, und kritische Einblicke in postkoloniale Perspektiven. Bietet neue theoretische Instrumente und Methoden zum Verständnis von Performance als verkörperte soziale Praxis.
Nachteile:Einige Lektüren könnten als langweilig empfunden werden, und das Buch wird nicht alle Leser gleichermaßen ansprechen. Einige Rezensionen deuten darauf hin, dass das Buch eher seinen Zweck erfüllt, als dass es sich als unterhaltsame Lektüre erweist.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
The Archive and the Repertoire: Performing Cultural Memory in the Americas
In The Archive and the Repertoire vermittelt die renommierte Performance-Wissenschaftlerin Diana Taylor ein neues Verständnis der zentralen Rolle von Performance in Amerika. Von Theaterstücken über offizielle Veranstaltungen bis hin zu Protesten an der Basis - sie argumentiert, dass Performance als Mittel zur Speicherung und Weitergabe von Wissen ernst genommen werden muss.
Taylor zeigt, wie das Repertoire des verkörperten Gedächtnisses - vermittelt durch Gesten, das gesprochene Wort, Bewegung, Tanz, Gesang und andere Darbietungen - alternative Perspektiven zu denen des schriftlichen Archivs bietet und besonders nützlich für eine Neubetrachtung historischer Prozesse des transnationalen Kontakts ist. Das Archiv und das Repertoire laden dazu ein, Amerika auf der Grundlage von Traditionen der verkörperten Praxis neu zu erfassen. Anhand verschiedener Performance-Genres, darunter Vorführungen der Kinder von Verschwundenen in Argentinien, der peruanischen Theatergruppe Yuyachkani und astrologische Lesungen des Univision-Persönlichkeits Walter Mercado im Fernsehen, untersucht Taylor, wie das Archiv und das Repertoire zusammenwirken, um politische Forderungen zu stellen, traumatische Erinnerungen zu vermitteln und ein neues Gefühl kultureller Identität zu schaffen.
Durch ihre Betrachtung von Performances wie der Show Two Undiscovered Amerindians Visit... von Coco Fusco und Guillermo G mez-Pe a beleuchtet Taylor, wie Szenarien der Entdeckung und Eroberung die Amerikas heimsuchen und selbst diejenigen gefangen halten, die versuchen, sie aufzulösen.
Indem sie über Ereignisse wie den 11. September 2001 und deren mediale Darstellung meditiert, untersucht sie sowohl die entscheidende Rolle der Performance in der zeitgenössischen Kultur als auch ihre eigene Rolle als Zeugin und Teilnehmerin an hemisphärischen Dramen.
Das Archiv und das Repertoire ist eine überzeugende Demonstration der vielen Möglichkeiten, wie das Studium der Performance ein tieferes Verständnis der Vergangenheit und der Gegenwart, von uns selbst und anderen, ermöglicht.