
Theatre of Crisis: Drama and Politics in Latin America
Das lateinamerikanische Theater ist heute eines der innovativsten der Welt.
In der Zeit von 1965 bis 1970 war die Theaterproduktion in der Region besonders intensiv. Dutzende von bedeutenden Dramatikern und kollektiven Theatern produzierten Hunderte von höchst originellen Stücken.
Dies war auch eine Zeit des tiefgreifenden ideologischen und soziopolitischen Wandels. Die Hoffnungen auf eine lateinamerikanische Selbstdefinition und Selbstbestimmung nach Jahrhunderten der Kolonialisierung und Ausbeutung durch das Ausland begannen zu bröckeln, während die Gegenreaktion der Rechten eine Politik des Terrors hervorrief. In dieser dynamischen Studie zeigt Diana Taylor, dass die Auswirkungen der Krise auf das Theater in Lateinamerika bei aller Vielfalt der Völker, Sprachen und kulturellen Vorstellungen erstaunlich einheitlich sind.
Als kulturelles Subsystem ist das Theater sowohl ein Produkt als auch ein Kommentar zum Auf- und Abbau der Gesellschaft im Allgemeinen. Das Krisentheater ist eine wichtige Informationsquelle für Lateinamerikanisten sowie für Theaterspezialisten und Literaturkritiker, die sich für dieses nahezu unerforschte Gebiet interessieren.