Bewertung:

Das Buch enthält eine starke Kritik an reduktionistischen Ansichten über die Evolution, die sich insbesondere gegen die Sichtweisen prominenter Persönlichkeiten wie Dawkins und Dennett richtet. Midgley plädiert wirkungsvoll für ein differenzierteres Verständnis der menschlichen Identität und der Komplexität der Evolution. Die Rezensionen loben ihre Klarheit und Aufgeschlossenheit und verweisen auf die Zugänglichkeit des Buches und seine Bedeutung für die zeitgenössische philosophische Diskussion.
Vorteile:⬤ Klar geschrieben
⬤ intelligent und aussagekräftig
⬤ kritisiert effektiv reduktionistische Ansichten
⬤ zugänglich für ein breiteres Publikum
⬤ zeitgemäße Untersuchung komplexer philosophischer Themen rund um die Evolution
⬤ gelobt für Klarheit und die Fähigkeit, moderne wissenschaftliche Spinnereien zu durchbrechen.
Einige Rezensenten merken an, dass das Buch keine neuen Ideen bietet, die über Midgleys frühere Arbeiten hinausgehen; es könnte eine Konsolidierung bestehender Ansichten widerspiegeln, anstatt neue Perspektiven zu eröffnen.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
The Solitary Self: Darwin and the Selfish Gene
Die renommierte Philosophin Mary Midgley erforscht die Natur unserer moralischen Verfassung und stellt die Sichtweise in Frage, die die menschliche Motivation auf Eigennutz reduziert.
Midgley argumentiert schlüssig und überzeugend, dass einfache, einseitige Darstellungen menschlicher Motive, wie die Tendenz zum "egoistischen Gen" im neueren neodarwinistischen Denken, zwar erhellend sein mögen, aber immer unrealistisch sind. Sie zeigt, dass man der menschlichen Psychologie keine solche Einfachheit aufzwingen kann.
Sie kehrt zu Darwins ursprünglichen Schriften zurück, um zu zeigen, dass der reduktive Individualismus, der heute als Darwinismus dargestellt wird, nicht von Darwin stammt, sondern aus einer breiteren, hobbesianischen Tradition des aufklärerischen Denkens. Sie entlarvt die Hypothese des egoistischen Gens als eine kulturelle Ausweitung, die in der Natur einfach nicht vorkommt. Heroische Unabhängigkeit ist kein realistisches Ziel für den Homo sapiens.
Wir sind, wie Darwin erkannte, irdische Organismen, die in ständiger Wechselwirkung miteinander und mit den komplexen Ökosystemen stehen, von denen wir ein winziger Teil sind. Bindungen sind für uns nicht nur Fesseln, sondern auch Lebensadern.