Bewertung:

Das Buch stellt eine gut geschriebene und fesselnde Erforschung von Arbeit und Freiheit im Amerika des 18. Jahrhunderts dar, insbesondere durch das Leben von Benjamin Franklin, und stellt konventionelle Erzählungen über frühe amerikanische Eliten in Frage.
Vorteile:Der klare und interessante Schreibstil, die detaillierte Analyse von Arbeitsfragen im kolonialen Amerika, bietet eine frische und kritische Perspektive auf historische Erzählungen, insbesondere über Benjamin Franklin.
Nachteile:Einige Leser könnten das Buch als Herausforderung empfinden, wenn sie traditionelle oder vereinfachte Darstellungen der Kolonialgeschichte bevorzugen.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Runaway America: Benjamin Franklin, Slavery, and the American Revolution
Wissenschaftler, Abolitionist, Revolutionär: Das ist der Benjamin Franklin, den wir kennen und feiern. Der talentierte junge Historiker David Waldstreicher zeigt, dass wir zu dieser Beschreibung noch Ausreißer, Sklavenhalter und Erbauer eines Imperiums hinzufügen müssen. Doch "Runaway America" revidiert nicht nur unser Bild von einem geliebten Gründervater. Waldstreicher stellt fest, dass die Sklaverei im Mittelpunkt von Franklins Leben stand und beweist, dass sie auch für die Revolution, die Gründung Amerikas und den Begriff der Freiheit, den wir mit beiden verbinden, von zentraler Bedeutung war.
Franklin war der einzige Gründervater, der einst im Besitz eines anderen war, und er gehörte zu den wenigen, die ihr Vermögen aus der Sklaverei schöpften. Als vertraglich verpflichteter Diener floh Franklin vor seinem Herrn, bevor seine Amtszeit zu Ende war; als sich abmühender Drucker baute er ein finanzielles Imperium auf, indem er Zeitungen verkaufte, die nicht nur die Waren einer Sklavenwirtschaft anpriesen (von Sklaven ganz zu schweigen), sondern auch die Anzeigen schalteten, die zur Wiedererfassung entlaufener Diener führten. Die vielleicht größte Leistung Waldstreichers besteht darin, zu zeigen, dass dies kein ironisches, sondern ein kalkuliertes Ergebnis war. Amerikas Freiheit, nicht weniger als die Franklins, verlangte, dass andere auf ihre Freiheit verzichten.
Anhand des Lebens von Franklin liefert Runaway America eine originelle Erklärung für das Paradoxon der amerikanischen Sklaverei und Freiheit.