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In the Midst of Perpetual Fetes: The Making of American Nationalism, 1776-1820
In dieser innovativen Studie untersucht David Waldstreicher die Bedeutung von politischen Festen in der frühen amerikanischen Republik.
Anhand von Zeitungen, Breitseiten, Tagebüchern und Briefen zeigt er, wie patriotische Feste und ihre Reproduktion in einer sich rasch ausbreitenden Druckkultur dazu beitrugen, lokale Politik mit nationaler Identität zu verbinden. Waldstreicher zeigt, wie die Amerikaner ihre politischen Differenzen bei der Gestaltung eines Festkalenders austrugen.
Nach dem Vorbild des 4. Juli erfanden Mitglieder verschiedener politischer Parteien und sozialer Bewegungen neue Feiertage, an denen Ereignisse wie die Ratifizierung der Verfassung, Washingtons Geburtstag, Jeffersons Amtseinführung und das Ende des Sklavenhandels gefeiert wurden. Sie nutzten diese politisierten Rituale, so argumentiert er, um Wählerschaften aufzubauen und politische Argumente auf nationaler Ebene vorzubringen.
Zwar ermöglichten diese Feiern Nichtwählern eine enge Beteiligung am politischen Prozess und halfen Andersdenkenden, wirksame Mittel des Protests zu entwickeln, doch als Mittel der Demokratisierung oder als Formen der Staatsbürgerschaft hatten sie ihre Grenzen, so Waldstreicher. Er untersucht das Zusammenspiel von Region, Rasse, Klasse und Geschlecht bei der Entwicklung einer nationalen Identität und zeigt, dass die Anerkennung der Vielfalt und des Konflikts, die diesem Prozess innewohnen, für jedes Verständnis der amerikanischen Politik und Kultur von entscheidender Bedeutung ist.