Bewertung:

Das Erbe der Mutter ist ein fesselnder und aufschlussreicher Roman, der die komplexe Familiendynamik erforscht und sich insbesondere auf die Beziehungen zwischen zwei Schwestern und ihrer anspruchsvollen Mutter im Kontext der japanischen Kultur konzentriert. Die Geschichte behandelt die Themen Altern, Geschwisterrivalität und persönliche Identität und bietet gleichzeitig eine nuancierte Perspektive auf die Verantwortung, die erwachsenen Kindern bei der Pflege ihrer älteren Eltern auferlegt wird.
Vorteile:Das Buch zeichnet sich durch einen exzellenten Schreibstil, gut entwickelte und nachvollziehbare Charaktere und ein tiefes Verständnis von Familienbeziehungen aus. In vielen Rezensionen wird die Fähigkeit des Buches hervorgehoben, Emotionen hervorzurufen, die mit der Pflege alternder Eltern verbunden sind, sowie die aufschlussreiche Darstellung der japanischen Kultur und der Komplexität familiärer Verpflichtungen. Die Leser schätzen die zum Nachdenken anregenden Themen des Buches, die Ausgewogenheit von Humor und Traurigkeit sowie die positiven, nachvollziehbaren Botschaften über die Herausforderungen des Lebens.
Nachteile:Kritiker weisen darauf hin, dass sich einige Teile der Geschichte wiederholen und dass die Länge des Romans für manche Leser zu langatmig sein könnte. Außerdem empfanden einige Leser die japanischen Namen und die japanische Kultur als verwirrend oder abschreckend, was das Leseerlebnis insgesamt beeinträchtigen könnte. In einigen Rezensionen wurde erwähnt, dass das Tempo in der zweiten Hälfte des Buches weniger fesselnd war als in der ersten.
(basierend auf 26 Leserbewertungen)
Inheritance from Mother
Die preisgekrönte Romanautorin Minae Mizumura entmystifiziert die Vorstellung von der selbstlosen japanischen Mutter und der erwachsenen Tochter, die die Ehre hat, für sie zu sorgen.
Mitsuki Katsura, eine Japanerin Mitte fünfzig, ist Dozentin für französische Sprache an einer Privatuniversität in Tokio. Ihr Mann, den sie in Paris kennengelernt hat, ist Professor an einer anderen Privatuniversität. Er hat eine Affäre mit einer viel jüngeren Frau.
Neben der Untreue ihres Mannes muss sich Mitsuki auch noch um ihre kranke Mutter kümmern, eine anspruchsvolle, selbstsüchtige Frau, die so gar nicht dem Bild der geduldigen, aufopferungsvollen japanischen Matriarchin entspricht. Mitsuki ertappt sich dabei, wie sie von dem Tag träumt, an dem ihre Mutter endlich von uns geht. Während sie alles tut, was in ihrer Macht steht, um das Glück ihrer Mutter zu sichern, wird sie der Verantwortung einer treusorgenden Tochter überdrüssig und befürchtet, dass sie ihre Chance opfert, in ihrem mittleren Alter Erfüllung zu finden.
Das Erbe der Mutter bietet nicht nur Einblicke in eine komplexe und paradoxe Kultur, sondern ist auch ein tiefgründiges Werk über Mütter und Töchter, die Ehe, das Alter und die Widerstandsfähigkeit von Frauen.