Bewertung:

Das Buch gibt Einblicke in Morton Smiths Entdeckung des geheimen Markusevangeliums, geht auf Kontroversen ein, entlarvt Kritiker und bietet eine alternative, durch Forschung gestützte Interpretation. Der Schreibstil ist einnehmend, manchmal sarkastisch und wissenschaftlich, was es zu einer fesselnden Lektüre für alle macht, die sich für dieses Thema interessieren.
Vorteile:Interessanter und aufschlussreicher Inhalt, wortgewandter und einnehmender Schreibstil, gründliche Recherche, wirksame Entkräftung von Kritikern, Überdenken der traditionellen Ansichten über die Evangelien und Präsentation einer überzeugenden alternativen Auslegung.
Nachteile:Es wird vielleicht keine akademische Anerkennung oder Rezensionen in Fachzeitschriften erhalten, und einige Leser könnten den Ton gegenüber gegnerischen Gelehrten als zu kritisch oder sarkastisch empfinden.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
The Secret Gospel of Mark
Als Morton Smith 1958 in der Bibliothek des Klosters Mar Saba Material katalogisierte, entdeckte er ein Zitat aus einem Brief des Clemens von Alexandrien, das in die Endseiten einer Sammlung von Ignatiusbriefen aus dem 17. Nach mehr als einem Jahrzehnt gemeinsamer Analyse des Fundes veröffentlichte Smith 1973 seine Schlussfolgerungen und löste damit eine heftige Kontroverse in der Gilde der Neutestamentler aus.
Im Jahr 1975 behauptete der Jesuitengelehrte Quentin Quesnell, der Brief sei gefälscht worden, und unterstellte Smith, der Fälscher zu sein, wodurch sich der Schwerpunkt der Debatte vom Text selbst auf Smith verlagerte. Seitdem wurden die Seiten mit dem Brief aus dem Buch entfernt und möglicherweise vernichtet, während katholische und evangelikale Autoren, von denen keiner die fraglichen Seiten je gesehen hat, weiterhin behaupten, Smith habe den Brief gefälscht.
Nach seinem Tod im Jahr 1991 nahmen die Anschuldigungen gegen Smith einen wesentlich persönlicheren Ton an und betonten seine angebliche Homosexualität und damit seine Unehrlichkeit und moralische Perversität. Obwohl die Frage der Echtheit ungelöst bleibt, hat die Kontroverse ein Fenster zur intellektuell korrumpierten Natur apologetischer neutestamentlicher Studien geöffnet, ein Thema, das von größerer Bedeutung ist als die Echtheit frühchristlicher Texte.