Bewertung:

Simon Schamas „The Face of Britain: A History of the Nation Through Its Portraits“ erforscht die britische Geschichte anhand von Porträts und erzählt die Geschichten der Menschen dahinter. Das Buch ist thematisch und chronologisch aufgebaut und stellt sowohl bekannte als auch weniger bekannte historische Persönlichkeiten vor. Schamas einnehmender Schreibstil erweckt die Themen zum Leben und macht komplexe historische Ereignisse und Erkenntnisse für ein breites Publikum zugänglich. Das Buch ist zwar üppig illustriert, aber einige Bilder, auf die verwiesen wird, sind nicht enthalten, was für Leser, die ein vollständiges visuelles Erlebnis suchen, ein Nachteil sein kann.
Vorteile:⬤ Fesselnder Schreibstil
⬤ gut strukturiert, sowohl thematisch als auch chronologisch
⬤ präsentiert komplexes historisches Material mit Klarheit
⬤ enthält faszinierende Anekdoten
⬤ reich illustriert
⬤ erschwinglicher Preis
⬤ wird wahrscheinlich Geschichts- und Kunstliebhaber ansprechen.
⬤ Einige Bilder, auf die im Text verwiesen wird, sind nicht im Buch enthalten
⬤ das Gewicht des Buches kann für manche Leser beschwerlich sein
⬤ einige Kapitel können unterschiedlich interessant sein
⬤ manchmal schwer zu lesen.
(basierend auf 13 Leserbewertungen)
The Face of Britain: A History of the Nation Through Its Portraits
Simon Schama, Autor zahlreicher gefeierter Werke, darunter die Bestseller The Story of the Jews und Citizens: A Chronicle of the French Revolution, verschmilzt in seinem neuesten Buch Geschichte und Kunst zu einer Tour de Force von erzählerischem Schwung und erhellendem Einblick. Anhand von Bildern aus Gemälden, Fotografien, Lithografien, Radierungen und Skizzen, die in der Londoner National Portrait Gallery aufbewahrt werden, stellt The Face of Britain die Komposition der Bilder dar, umrahmt von ihrem jeweiligen Entstehungszeitpunkt, und enthüllt dabei ein kollektives Porträt der Nation und ihrer Geschichte.
"Porträts", schreibt Schama, "wurden schon immer mit Blick auf die Nachwelt angefertigt". Als Graham Sutherland 1954 den Auftrag erhielt, Winston Churchill zu malen, rang er damit, wie er den "Retter" Großbritanniens ehrlich und menschlich darstellen sollte. Schama nennt das zunächst verdammte Porträt das "stärkste Bild eines Briten, das je gemalt wurde". Annie Leibovitz' Foto eines nackten John Lennon, der Yoko Ono küsst, das fünf Stunden vor seiner Ermordung aufgenommen wurde, hat "ein Gewicht an Ergreifung, das sie unmöglich voraussehen konnte". Hans Holbeins vorbereitende Skizze für ein Porträt von Heinrich VIII. zeigt "einen unaufhaltsamen Motor der dynastischen Generation". Hier finden sich Ausdrucksformen von Normalität und Heldentum, Schönheit und Entstellung, Aristokratie und Entbehrung, Vertrautem und Unbekanntem - Gesichter von Kurtisanen, Kriegern, Arbeitern, Aktivisten, Dramatikern, Mächtigen und Kneipenhockern aus allen Jahrhunderten. Als Bindeglied zwischen ihnen erforscht Schama, wie ihre verbindende Kraft aus der Dynamik zwischen Subjekt und Künstler, Werk und Betrachter, Zeit und Ort erwächst.
Schamas fesselnde Analyse und leidenschaftliche Beschwörung dieser Werke schaffen ein unvergessliches verbales Mosaik, das die Bilder, die er uns vor Augen führt, gleichzeitig enthüllt und verwandelt. Aufwändig illustriert und mit dem erzählerischen Elan geschrieben, der Schamas Markenzeichen ist, lädt uns The Face of Britain ein, das visuelle Erbe einer Nation zu betrachten und sein Spiegelbild zu finden.