Bewertung:

Das Buch „Das große Bild hat keine Form“ von Jullien hat gemischte Kritiken erhalten. Einige Leser empfinden es als transformativ und bereichernd, vor allem in seiner Erforschung der chinesischen Landschaftsmalerei und des daoistischen Denkens, während andere es als selbstverliebt und ohne kunsthistorische Stringenz kritisieren.
Vorteile:Die Leser schätzen die eingehende Untersuchung der chinesischen Landschaftsmalerei, insbesondere die Einblicke in die daoistischen Prinzipien der An- und Abwesenheit. Sie empfinden die Behandlung des Themas durch den Autor als aufschlussreich und transformativ, was ihre Wertschätzung für Kunst und Natur steigert. Die Kapitelüberschriften werden auch wegen ihrer poetischen Qualität gelobt.
Nachteile:Kritiker bemängeln, das Buch sei verworren, selbstverliebt und lasse eine klare, lineare Argumentation vermissen. Aufgrund fehlender Verweise auf andere Wissenschaftler, des Fehlens einer Bibliographie und der vagen Behandlung des Themas „chinesische Maler“ wird es als nicht den Standards der Kunstgeschichte entsprechend bezeichnet.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
The Great Image Has No Form, or On the Nonobject through Painting
Im vormodernen China nutzten die Elite-Maler Bilder nicht, um die Welt um sie herum zu spiegeln, sondern um unergründliche Erfahrungen hervorzurufen. The Great Image Has No Form untersucht das "Nicht-Objekt" - ein Begriff, der durch Gemälde veranschaulicht wird, die nicht versuchen, die beobachtbare Umgebung abzubilden - und betrachtet ihre Kunst neben den philosophischen Traditionen, die ihr zugrunde liegen.
Fran ois Jullien argumentiert, dass dieser nicht-objektivierende Ansatz aus dem tief verwurzelten Glauben der Maler an ein Kontinuum der Existenz resultiert, in dem sich die Kunst nicht von der Realität unterscheidet. Jullien kontrastiert diese Perspektive mit der westlichen Vorstellung von Kunst als getrennt von der Welt, die sie darstellt, und untersucht die theoretischen Bedingungen, die es uns ermöglichen, Objekte zu erfassen, zu isolieren und zu abstrahieren.
Seine vergleichende Methode legt die Annahmen des chinesischen und europäischen Denkens offen und belebt die Fragen, was Malerei ist, woher sie kommt und was sie tut. Provokativ und intellektuell kraftvoll führt diese weitreichende Untersuchung neue Wege des Denkens über die Beziehung zwischen Kunst und den Ideen ein, in denen sie verwurzelt ist.