Bewertung:

Das Buch „The Liberal Virus“ von Samir Amin kritisiert die neoliberale Wirtschaft und den amerikanischen Imperialismus und setzt sich für eine gerechtere Zukunft ein. Es enthält eine überzeugende Analyse der schädlichen Auswirkungen des Kapitalismus, insbesondere auf die weltweite Armut und die Demokratie, und verweist auf den historischen Kontext und den Klassenkonflikt.
Vorteile:Das Buch bietet eine prägnante und kraftvolle Kritik des Neoliberalismus und der amerikanischen Außenpolitik. Es wird für seine klare Analyse, seine tiefgreifenden historischen Einsichten und die dringende Forderung nach einer Neubewertung der Entwicklung des Kapitalismus gelobt. Die Leser schätzen die internationale Perspektive und die Relevanz der Argumente für aktuelle globale Fragen.
Nachteile:Einige Leser fanden die Rhetorik des Autors veraltet und den Stil anstrengend. Kritisiert wird das Fehlen einer nuancierten Debatte, und es wird eine ausgewogenere Sichtweise des Kapitalismus gefordert, die sowohl seine positiven als auch seine negativen Aspekte berücksichtigt. In einigen Rezensionen wurde erwähnt, dass die Auseinandersetzung mit dem Thema aufgrund der Perspektive des Autors eingeschränkt sein könnte.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
The Liberal Virus: Permanent War and the Americanization of the World
Samir Amin vertritt in seinem ehrgeizigen neuen Buch die These, dass das laufende amerikanische Projekt, die Welt mit militärischer Gewalt zu beherrschen, seine Wurzeln im europäischen Liberalismus hat, aber bestimmte Merkmale der liberalen Ideologie auf eine neue und einzigartig gefährliche Weise weiterentwickelt hat. Während die europäische politische Kultur seit der Französischen Revolution den Werten der Gleichheit einen zentralen Platz eingeräumt hat, hat sich der amerikanische Staat so entwickelt, dass er allein den Interessen des Kapitals dient, und exportiert dieses Modell nun in die ganze Welt. Der amerikanische Imperialismus, so argumentiert Amin, wird weitaus barbarischer sein als frühere Formen des Imperialismus, indem er die natürlichen Ressourcen ausplündert und das Leben der Armen vernichtet.
The Liberal Virus untersucht die Art und Weise, wie das amerikanische Modell der Welt aufgezwungen wird, und skizziert seine wirtschaftlichen und politischen Folgen. Er zeigt auf, wie sowohl Staatsbürgerschaft als auch Klassenbewusstsein in einer "Demokratie niedriger Intensität" verwässert werden, und plädiert stattdessen für Demokratisierung als einen fortlaufenden Prozess - von grundlegender Bedeutung für den menschlichen Fortschritt - und nicht als eine feste Verfassungsformel, die die Logik der Kapitalakkumulation unterstützen soll.
In einem Panoramablick untersucht Amin die Ziele und Ergebnisse der amerikanischen Politik in den verschiedenen Regionen der Welt. Abschließend skizziert er die Herausforderungen, vor denen diejenigen stehen, die sich heute dem amerikanischen Projekt widersetzen: die Neudefinition des europäischen Liberalismus auf der Grundlage eines neuen Kompromisses zwischen Kapital und Arbeit, die Wiederherstellung der Solidarität zwischen den Völkern des Südens und die Wiederherstellung eines Internationalismus, der den Interessen der derzeit gegeneinander gespaltenen Regionen dient.