
Performing the Literary Interview: How Writers Craft Their Public Selves
Wenn Autoren über ihre Bücher oder sich selbst interviewt werden, geht es um viel mehr als nur um ein einfaches Gespräch.
Das Interview wird zu einer Bühne für die Inszenierung und Selbstdarstellung des Autors, und die Interviewer reagieren ihrerseits auf diese Selbstdarstellung und Theatralik. Performing the Literary Interview ist der erste ausführliche Blick auf diese Art von Performance-Kunst und enthält fesselnde Gespräche mit neun bekannten Autoren, darunter die Dichter Richard Howard und Gerald Stern, die Schriftstellerin Isabel Allende und die Gelehrte und Intellektuelle Camille Paglia.
Anhand von Interviews mit Dichtern, Schriftstellern und Intellektuellen kann John Rodden eine Reihe von rhetorischen Strategien und deren Wirkungen aufzeigen und eine Typologie formulieren, die es ermöglicht, die verschiedenen Rollen von Interviewern und Interviewten zu verstehen. Traditionalisten stellen eher ihre Arbeit als sich selbst in den Vordergrund, Raconteure sind Geschichtenerzähler, die gekonnt Anekdoten spinnen und ihre Persönlichkeit kreativ in Szene setzen, und Werber nutzen das literarische Interview explizit, um für sich zu werben und sich zu verkaufen. Diese bahnbrechende, überzeugende Studie erhebt Anspruch auf einen neuen Bereich der wissenschaftlichen Untersuchung in den Geisteswissenschaften.
Das literarische Interview kann nicht mehr nur als voyeuristisches Fenster zu einem Autor, als Vehikel für Prominente oder sogar als unterhaltsame Abwechslung betrachtet werden, sondern sollte auch als ernstzunehmendes Genre betrachtet werden, das wissenschaftliche Aufmerksamkeit und Analyse verdient. John Rodden ist der Autor von sechs Büchern, darunter Lionel Trilling and the Critics: Opposing Selves (Nebraska 1999).